Wer kennt das nicht? Die Werbung ist häufig lauter als die Sendung, die man gerade im Fernsehen sieht. Zumindest bei den Öffentlich-Rechtlichen soll sich das nun verändern. Hintergrund ist eine Produktionsrichtlinie, die auf einer europaweiten Einigung der öffentlich-rechtlichen Sender in der EBU beruht. Ziel ist es, das gesamte Programm in der Lautstärke harmonischer zu machen. Den Anfang macht einem Bericht des Branchendienstes "werben & verkaufen" zufolge die ARD-Werbetochter ARD-Werbung Sales & Services (AS&S).

Ab dem 1. Januar 2012 wird dort nur noch korrekt nach Lautheit gepegeltes Material entgegengenommen, heißt es. Für die Werber bedeutet das Mehrarbeit, schließlich müssen sie bei der Spotproduktion umbauen. Erste Erfahrungen sollen allerdings ergeben haben, dass Fernsehwerbung eher von Zuschauern akzeptiert wird, wenn sie leiser ist - auch die Zuschauerbeschwerden wegen zu lauter Werbung würden durch die Umstellung reduziert. Neben AS&S soll auch das ZDF-Werbefernsehen seine Kunden über die Neuerung informiert haben, schreibt "w&v".

Auch die privaten Sender behalten das Lautstärke-Thema im Augen. "Wir prüfen derzeit, inwieweit die Richtlinie uns betrifft und werden dann entsprechend reagieren", heißt es etwa von Seiten des ProSiebenSat.1-Vermarkters SevenOne Media. Der Bezahlsender Sky will seine Sender im kommenden Frühjahr an die neue Pegel-Norm anpassen.