Der lange Zeit in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckenden "taz" geht es weiter gut. Nachdem schon die vergangenen beiden Jahre erfolgreich verliefen, erwartet der taz-verlag auch 2011 ein positives wirtschaftliches Ergebnis. Zudem sieht man sich mit der taz-Genossenschaft als bundesweit einzigartigem Finanzierungsmodell ohnehin bestens aufgestellt, könne die Redaktion doch somit ohne Kostendruck und Gefahr von Stellenabbau Abläufe und journalistische Schwerpunktsetzungen verändern. "Wir haben die Möglichkeit, Dinge auszuprobieren und nach kreativen Lösungen zu suchen, ohne mit dem Rücken an der Wand zu stehen", so Chefredakteurin Ines Pohl, "eine sehr komfortable Lage, wenn man auf andere Häuser blickt."

Geändert wird tatsächlich einiges: So wird ein neues Recherche- und Reportage-Ressort geschaffen, das aus den bisherigen Reportern und zwei neu besetzten Rechercheuren besteht. Geleitet wird es von Kai Schlieter. "Mit einer entsprechend größeren journalistischen Schlagkraft soll so die große Stärke der 'taz', ihre journalistische Unabhängigkeit, noch besser genutzt werden und sich in Recherchen wie beispielsweise der Geschichte zu den Machenschaften der Atomlobby manifestieren", so Ines Pohl.

Zusammengelegt werden Print- und Online-CvDs, die künftig im Online-Ressort angesiedelt sind. So sollen die Produktionsaufgaben für beide Publikationswege gebündelt und optimiert werden. Zudem soll es ermöglichen, dass sich "Dynamiken, die sich im Netz entwickeln, schneller auch für die gedruckte 'taz' aufbereitet" werden. Das neue Planungs-Ressort wird künftig für die Produktion und Gestaltung der Titel- sowie der Schwerpunktseiten zuständig sein. Klaus Hillenbrand, ehemals Chef vom Dienst und Gereon Asmuth, vormals Leiter der Berliner Lokalredaktion der 'taz', werden das neue Ressort leiten.