In Köln fand am Montag der 5. Branchentreff der bundesweiten Brancheninitiative Top Talente, einem Förderverein für Film- und Fernsehdramaturgie, statt. Unter anderem plauderte dort Verena Kulenkampff, die ARD-Koordinatorin für den Fernsehfilm und Fernsehdirektorin des WDR, über ihre Wünsche an die Kreativen. Sie forderete diese auf, mehr Stoffe für Komödien zu entwickeln.

"Diese haben in unserem Programm leider noch nicht den Stellenwert, den ich mir wünsche, weil zu wenig Stoffe angeboten werden", so Kulenkampff. Gleichzeitig kündigte sie - trotz der aktuellen Schwierigkeiten bei der Degeton an, sich in den nächsten Jahren für mehr deutsche Auftrags- und Eigenproduktionen im Serien-, Film- und Eventmovie-Bereich engagieren zu wollen. Dies sei auf Dauer attraktiver und profilbildender als der Ankauf von Lizenzprogrammen wie amerikanischen Spielfilmen. Allerdings hat die ARD ohnehin schon nicht allzu viele Lizenzserien oder -filme im Programm.

Eine Änderung kündigte Kulenkampff für den Freitagabend an, auf dem bislang vor allem vor allem seichte Herzschmerz-Filmchen zu sehen sind. Sie könne sich vorstellen, dass man sich auf dem Sendeplatz künftig breiter aufstellen werde. Vergangene Woche hatte ARD-Programmdirektor Volker Herres bereits am Rande der ARD-Intendantentagung gesagt, dass es eine Diskussion über die Ausrichtung des Freitagsfilms gegeben habe. Zwar solle sich an der grundsätzlichen Ausrichtung auf leichte und komödiantische Stoffe nichts ändern, "aber auch solche Stoffe kann man so oder so machen", so Herres. Künftig sollen diese Komödien "höchsten Qualitätsansprüchen standhalten" - eine unverblümte Kritik an den bislang dort ausgestrahlten, von der Degeto produzierten Filmen.