Vor dem Start der neuen Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" hat sich Dieter Bohlen gegen die Castingshows der Konkurrenz positioniert. Dass sich Sendungen wie "The Voice of Germany" von "DSDS" zu unterscheiden versuchen, ist seiner Meinung nach notwendig. "Wir sind das Original. Keine Castingshow in Deutschland wird so viel geguckt wie 'DSDS'", sagte Bohlen in einem "Bild"-Interview und liefert gleich den Grund dafür mit: "Weil wir Samstag für Samstag die Leute unterhalten, ja das will ich: unterhalten. Es geht von Mitleid bis Jubel, vom Lachen bis zum Weinen. Wer uns nicht gesehen hat, kann am nächsten Morgen nicht mitlästern. Und dieses Jahr sind wir noch besser."

Das führt Bohlen vor allem auf die mal wieder ausgetauschten Jury-Kollegen zurück. Er habe als Jury-Chef "die beste Jury aller Zeiten" um sich, sagte Bohlen und verteidigte zugleich den Einsatz von Bruce Darnell, mit dem er zuletzt gemeinsam bei "Das Supertalent" zu sehen war. Darnell stehe "für das Menschliche und Stylische. Denn Auftreten und Aussehen werden immer wichtiger", ist Dieter Bohlen überzeugt und schießt zugleich gegen "The Voice". Stimme alleine zählt seiner Meinung nach nicht - "außer bei Joe Cocker, aber der ist aus einer anderen Zeit." Bohlen: "Die Stimme allein machte vielleicht zu Zeiten des Grammofons und von Jopie Heesters einen Star, aber heute nur noch echt selten."

 

An "The Voice" missfällt ihm auch die Tatsache, dass unter den Kandidaten viele Profis zu sehen sind. "DSDS" sei dagegen "nicht so eine Show, in der größtenteils schon bekannte Sänger auftreten, die zwar eine schöne Stimme haben, aber eigentlich schon Profis mit Hits waren. Wir geben allen eine Chance." Man zeige einen "Querschnitt aus allem, was sich beworben hat. Da sind große Talente dabei oder absolute Blindgänger. Und das sag ich dann auch." Die Blindgänger will er auch weiter mit Kritik konfrontieren, betont Bohlen in der "Bild": "Es gibt Leute, denen muss man die Wahrheit bildlich verdeutlichen, damit sie es besser verstehen – und andere nicht mehr nerven. Ich verspreche nix, aber das halt ich auch."

Dass andere Shows für sich beanspruchen, im Gegensatz zu "Deutschland sucht den Superstar" tatsächlich "echte" Stars zu suchen, kann Bohlen nicht verstehen. "Das ist doch alles Gequake. Die sollen alle erst mal 'ne Nummer auf die 1 kriegen, dann reden wir weiter." 'DSDS' habe bisher zwölf Millionen CDs 30 Millionen Sampler verkauft, der Vorjahressieger Pietro Lombardi habe sogar Lady Gaga vom ersten Platz der Charts verdrängt. Bohlen: "Und er kam aus dem Nichts. Die Leute haben ihn bei 'DSDS' am Fernseher entdeckt. Nachmachen, bitte schön!" Bohlen will sich also treu bleiben: "Weil ich bin, wie ich bin. Ich habe meinen Charakter, bin über 30 Jahre im Musikgeschäft und kann eines nicht ab: Verlogenheit. Ich bin nicht der nette Onkel und will es auch nicht sein."