Dass die großen Kabelnetzbetreiber seit Jahren langsam Kunden verlieren, ist kein Geheimnis und lässt sich regelmäßig in deren Geschäftsberichten nachlesen. Glaubt man einer Studie von TNS Infratest - die allerdings auch im Auftrag des Satellitenbetreibers Astra durchgeführt wurde - dann lag die Zahl der Kabel-Haushalte Ende 2011 aber sogar erstmals niedriger als die der Haushalte, die ihr TV-Signal via Satellit empfing.
17,5 Millionen Haushalte setzten demnach auf den Satelliten-Empfang, das waren gut 900.000 mehr als ein Jahr zuvor. Im Gegenzug sank die Zahl der Kabel-Haushalte um ebenfalls rund 900.000 auf nun 17,3 Millionen. Die anderen Verbreitungswege spielen nur eine untergeordnete Bedeutung. Die Zahl der Haushalte, die via DVB-T Fernsehen schaut, sank sogar noch um 180.000 auf nun 1,8 Millionen. Die IPTV-Angebote befinden sich hingegen auf Wachstumskurs, mit 1,3 Millionen Haushalten spielt dieser noch recht neue Weg aber bislang nur eine untergeordnete Rolle. Im vergangenen Jahr hatten noch knapp unter einer Million Haushalte ihr TV-Signal via IPTV empfangen.
Immerhin 1,8 Millionen Satelliten-Haushalte empfangen ihr TV-Signal derzeit übrigens noch analog - angesichts der Tatsache, dass die analoge Verbreitung via Satellit am 30. April eingestellt wird, eine gar nicht so geringe Zahl. Zum Vergleich: Ende 2010 waren es noch 3 Millionen analoge Satelliten-Haushalte. Immerhin nimmt die Umstellung langsam Fahrt auf: Im 1. Halbjahr 2011 stiegen nur 400.000 analoge Sat-Nutzer auf digitalen Empfang um, im 2. Halbjahr waren es schon 800.000. 85 Prozent der betroffenen Haushalte gaben aber an, den Abschalt-Termin zu kennen.
Astra Deutschland-Chef Wolfgang Elsäßer: "Es gibt sicher noch viel zu tun für Sender, Handel, Hersteller und uns, um die Umstellung bis Ende April zu schaffen. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir die Aufgabe gemeinsam erfolgreich meistern werden. Die Voraussetzungen sind gut, die restlichen analogen Satellitenhaushalte rechtzeitig zum Umstieg zu bewegen: Der Kenntnisstand der Betroffenen ist überdurchschnittlich, die Umstellung gewinnt zusehends an Dynamik und die Intensität der Kommunikationsmaßnahmen wird im Schlussspurt nochmal deutlich anziehen."