Nachdem das Kartellamt der Übernahme von Kabel BW durch Unitymedia Ende letzten Jahres doch noch zugestimmt hat, laufen die Arbeiten an der Zusammenführung der beiden Kabelnetzbetreiber derzeit auf Hochtouren. Unitymedia-Chef Lutz Schüler versicherte am Donnerstag nach der erstmaligen Bekanntgabe von gemeinsamen Geschäftszahlen aber, dass man in Baden-Württemberg auch künftig an der Marke Kabel BW festhalten werde. Er bezeichnete es als "großen Fehler, wenn man auf das Asset der Marke Kabel BW verzichten würde."

 

 

Allerdings will man die Einheit nach außen trotzdem verdeutlichen, indem man das Erscheinungsbild von Unitymedia und Kabel BW angleicht. Für Unitymedia ist daher für das zweite Quartal ein Markenrelaunch geplant, der die Marke "in einem anderen Licht erscheinen lassen soll", so Schüler. Genauere Details dazu gab es am Donnerstag noch nicht.

Probleme bei der anstehenden Übernahme durch die angekündigten Klagen von Telekom und NetCologne erwartet Schüler nicht. Bislang sei keine Klageschrift verfasst worden, zudem würden sich die angekündigten Klagen auch nicht gegen Unitymedia, sondern das Kartellamt richten. Mit einer einstweiligen Verfügung, die die Übernahme nun kurzfristig noch verzögern könnte, rechnet Schüler nicht. Die Zugeständnisse, die Unitymedia dem Kartellamt gemacht hat, um für die Übernahme grünes Licht zu bekommen, werde man natürlich fristgerecht umsetzen. Die Grundverschlüsselung der digitalen SD-Free-TV-Sender im Unitymedia-Netz wird demzufolge beispielsweise am 1. Januar 2013 abgeschaltet. Ein früherer Termin sei wegen vertraglicher Vereinbarungen mit den Sendern nicht möglich.