Gerade erst hat sich die Redaktion von "Gottschalk Live" Unterstützung geholt, um der andauernden Quotenschwäche entgegenzuwirken. Nun hat die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm AG Dok, ein Zusammenschluss von mehr als 860 Autoren, Regisseuren und Produzenten, dem ARD-Programmdirektor Volker Herres ein Hilfsangebot zukommen lassen - freilich nicht zuletzt im eigenen Interesse. Man wolle ihn in der Todeszone vor 20 Uhr "nicht allein" lassen, heißt es in dem Schreiben.

Der wenig überraschende Vorschlag der Dokumentarfilmer: "Wir bieten Ihnen an, für den vermutlich bald frei werdenden Sendeplatz ein von der AG Dok gestaltetes tägliches dokumentarisches Format zu liefern. Für Sie bedeutet das: Nicht mehr über den Inhalt dieses in der ARD ungeliebten Sendeplatzes nachdenken zu müssen." Bei der AG Dok zeigt man sich davon überzeugt, mit einem derartigen Format den derzeitigen Marktanteil von "Gottschalk Live" bequem übertreffen zu können.

Entsprechend forsch geht die Arbeitsgemeinschaft die Sache an: "Für jede Sendung unter 5 Prozent Sehbeteiligung brauchen Sie nur 50 Prozent der Herstellungskosten zu tragen - für jeden Marktanteil über 5 Prozent zahlen Sie das gleiche wie für eine 'Gottschalk Live'-Sendung. Das bedeutet für Sie: Wir stellen uns mit Ihnen aktiv dem Quotendruck." Das mögliche Format würde den Titel "Mein spannendstes Erlebnis" tragen - die Staffel sei bereits durchgeplant und warte nur auf grünes Licht von Seiten des Senders.

Das Angebot, so heißt es von Seiten der AG Dok, sei "durchaus ernst" gemeint. Für die ARD sehen die Dokumentarfilmer ohnehin nur Vorteile: "Sie bekommen wiederholungsfähige Programm-Ware, werden den Makel los, den Dokumentarfilm schlecht zu behandeln und erfüllen ganz nebenbei sogar Ihren Programmauftrag – Sie können also nur gewinnen!", schreiben die Dokumentarfilmer in ihrem Brief an den ARD-Programmdirektor. Ob Volker Herres darauf reagieren wird, bleibt abzuwarten. Zuletzt betonten die Verantwortlichen der ARD allerdings stets, mit der neuen Sendung von Thomas Gottschalk geduldig sein zu wollen.

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