Unitymedia hat am Donnerstagvormittag seinen neuen Markenauftritt vorgestellt, der ab April zum Einsatz kommt. Man verabschiedet sich vom bisherigen Sprechblasen-Logo und setzt künftig auf eine bunte Blume als Ikone. Es handelt sich dabei um eine Weiterentwicklung des Logos, das auch bei UPC, einer anderen Tochterfirma des Konzerns Liberty Global, zu dem auch Unitymedia gehört, schon seit längerem zum Einsatz kommt.

Das neue Logo soll vor allem farbenfroh und bunt daherkommen, wie auch die ganze Kommunikation emotionaler und positiver werden soll. So ganz erschließt sich auf den ersten Blick allerdings nicht, was ein Unternehmen wie Unitymedia mit dem Symbol einer Blume verbinden soll, auch wenn man berücksichtigt, dass Unitymedia künftig nicht mehr als Technologielieferant, sondern als Medienmarke wahrgenommen werden will. André Schloemer, Vice President Brand Management & Corporate Communication von Unitymedia, räumt die fehlende Verbindung auch unumwunden ein. Allerdings habe das Erscheinungsbild vieler erfolgreicher Marken nichts mit dem Produkt zu tun - etwa der Apfel bei den Produkten von Apple oder die Luftblasen bei O2.

In beiden Fällen spielt das Logo allerdings auf den Unternehmensnamen an. Eine Umbenennung in Blume steht bei Unitymedia aber immerhin nicht zur Debatte, versichert Schloemer mit einem Augenzwinkern. Stattdessen hält man weiter am Namen Unitymedia fest, ebenso wie übrigens am Namen Kabel BW bei dem kürzlich aufgekauften dortigen Kabelnetzbetreiber. Auf den wirkt sich der Markenrelaunch einstweilen noch nicht aus. Man beschäftige sich derzeit intensiv damit, wie man die beiden Marken gestalterisch näher zusammenbringen könne, eine finale Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, heißt es dazu auf Anfragen.

Beispiel für neue Unitymedia-Werbung© Unitymedia

Neu ist auch der Claim: "Und plötzlich ist alles so viel besser" lautet er wenig bescheiden. Ob die Neuordnung des Produktangebotes, die mit dem Markenrelaunch einhergeht, das allerdings einlösen kann? Zunächst Mal: Im TV-Bereich ändert sich zum 1. April gar nichts, lediglich im Telefonie/Internet und Triple Play-Bereich. Der Anspruch von Unitymedia sei es, die Kunden in der immer komplexer werdenden Welt der Technologie an die Hand zu nehmen - ein Großteil der Kunden könne mit zu vielen Details und Fachbegriffen schließlich schlicht nichts anfangen. Daher setze man auf Simplifizierung, erklärt Christian Hindennach, Vice President Marketing & Product Management.

Künftig gibt es eine "4x3 Produktmatrix", sprich: Kunden können sich dafür entscheiden, entweder nur Telefonie- oder nur Internet-Dienste, beides gemeinsam oder das Komplett-Angebot 3Play mit Internet, Telefon und Digitalfernsehen zu Buchen. Dort gibt es jeweils die drei Angebote "Smart", "Plus" und "Premium" mit unterschiedlicher Wertigkeit - was sich allerdings auch schon an der bisherigen Angebotsstruktur orientiert.

Mehr denn je setzt Unitymedia künftig auf den Faktor Geschwindigkeit und will damit die Überlegenheit der Kabel-Infrastruktur besser ausnutzen. Unter dem Motto "Wir fangen da an, wo VDSL aufhört" ist beim 3Play-Basis-Angebot nun direkt eine Geschwindigkeit von 50 MBit/s inklusive, dazu die Doppelflat Telefon/Internet und ein Digitalreceiver für insgesamt 25 Euro im ersten Jahr und 33 Euro ab dem zweiten Jahr. Für 30 Euro im ersten und 35 Euro ab dem zweiten Jahr gibt's das ganze inklusive HD-Receiver und HD-Option, mit der zusätzlich zu den Öffentlich-Rechtlichen auch noch die ProSiebenSat.1-Sender, Servus TV und Sport1 in HD empfangen werden können. Wer noch einmal 10 Euro mehr zahlt, erhält sogar 100 MBit/s Geschwindigkeit und das Pay-TV-Programmpaket "Highlight" dazu. Und wem das noch nicht schnell genug ist, der kann für noch einmal 10 Euro extra die Speed-Option erwerben - dann steigt die Geschwindigkeit gar auf 150 MBit/s. Nettes Detail: Unitymedia gibt künftig ein "Speed-Fairsprechen" - sprich: Ist ein Kunde mit der tatsächlichen Geschwindigkeit unzufrieden, kann er noch bis zu zwei Monate nach Vertragsschluss wieder aussteigen.

Voraussetzung für die 3Play-Angebote ist jeweils ein Kabelanschluss, der noch einmal gesondert zu Buche schlägt - je nachdem, ob er extra bestellt werden muss oder schon teils über die Nebenkosten abgedeckt ist, variieren hier die Kosten bis hoch zu 17,90 Euro pro Monat. Kein Kabelanschluss nötig ist hingegen bei den reinen Telefonie/Internet-Angeboten. Neu ist hier ein Einsteiger-Angebot mit 10 MBit/s, das es für 20 Euro im Monat (2Play) oder 15 Euro im Monat (nur Internet) gibt.