Noch zwei Mal wird Harald Schmidt mit seiner Late-Night-Show in Sat.1 zu sehen sein und auch wenn Schmidt in seiner Sendung immer wieder mit einem Comeback kokettiert: Nach wie vor ist nichts über Schmidts Zukunft bekannt. Sein ehemaliger Redaktionsleiter und Sidekick Manuel Andrack rechnet nicht mit einer schnellen Rückkehr. "Welcher Sender sollte ihn denn noch nehmen?", sagte Andrack dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". "Wenn einer mit so großem Bohei zu Sat.1 zurückkehrt und schon wenige Monate später den Stecker gezogen bekommt, dann war's das erst mal."

Seine Zeit bei Schmidt sieht Andrack heute mit gemischten Gefühlen - gerade was die Endphase in Sat.1 angeht. "Das letzte halbe Jahr unserer Zusammenarbeit war nicht mehr lustig. Außerhalb der Konferenzen sind wir uns kaum noch begegnet. Schmidt hat sich in seinem Büro eingeschlossen. Oder er ist in seinem Jaguar nach Hause abgehauen oder sonstwo hin." Auch vor seinem kurzzeitigen Co-Moderator Oliver Pocher habe Schmidt sich irgendwann versteckt. Seine Begeisterung für Pocher sei nach sechs Wochen vorbei gewesen. "Ich glaube, dass die Zeit mit Pocher für ihn traumatisch war", so Andrack. Schmidt sei sauer auf sich selbst gewesen, "weil er die Pleite nicht hat kommen sehen".

Schmidt halte sich "für den größten Moderator aller Zeiten", so Andrack. "Deshalb hat es ihn gewurmt, dass er nie 20 Millionen Zuschauer vorm Fernseher versammeln konnte wie Thomas Gottschalk mit 'Wetten, dass …?'." Herbert Feuerstein, ebenfalls einst Partner von Harald Schmidt, glaubt anders als Andrack allerdings trotz der jüngsten Misserfolge an ein Comeback: "Schmidt kommt wieder. Er ist der ewige Entertainer. Das lastet wie ein biblischer Fluch auf ihm. Der kann gar nicht aufhören." Seine Prognose: "Schmidt ist imstande und kommt aus der Kanalisation heraus und macht eine Sendung, von der noch niemand etwas ahnt."