Anfang März kündigte der MDR eine Neuordnung seiner Krimis für Das Erste an - und in diesem Zusammenhang den Start eines neuen, in Thüringen beheimateten "Tatorts". Bei der Vergabe des Produktionsauftrags geht der skandalgeschüttelte Sender, dem die neue Intendantin Karola Wille mehr Transparenz verordnet hat, nun neue Wege: Er wurde öffentlich ausgeschrieben.

Auf der Webseite des MDR findet sich der Ausschreibungstext, wie der "Kontakter" entdeckt hat. "Sehr geehrte Produzentin, sehr geehrter Produzent, der MDR beabsichtigt, einen in Thüringen spielenden Tatort entwickeln zu lassen, der 2013 gesendet werden soll", heißt es dort. Und weiter: "Wir bitten Sie, konzeptionelle Überlegungen zur Entwicklung eines Kommissars/einer Kommissarin bzw. eines Ermittlerteams zu erarbeiten." Produziert werden soll künftig ein "Tatort" pro Jahr. "Sollte Ihr Angebot positiv beschieden werden, würden Sie den Zuschlag für 2 Produktionen erhalten." Die Vorschläge sollen bis zum 11. Mai eingereicht werden.

Der MDR wolle damit auch dem Vorwurf entgegentreten, die ARD-Sender würden bevorzugt ihre eigenen Produktionstöchter mit Aufträgen versorgen, so der "Kontakter". Fernsehdirektor Wolf-Dieter Jacobi sagte dem "Kontakter", man wolle bei der seltenen Chance, einen neuen "Tatort" in einer neuen Region zu kreieren, "mal die eingetretenen Pfade verlassen, frische, vielleicht auch schräge Ideen für Ort, Ermittler, Stab und Besetzung sammeln und bewerten".