Anfang März kündigte der MDR eine Neuordnung seiner Krimis für Das Erste an - und in diesem Zusammenhang den Start eines neuen, in Thüringen beheimateten "Tatorts". Bei der Vergabe des Produktionsauftrags ging der skandalgeschüttelte Sender, dem die neue Intendantin Karola Wille mehr Transparenz verordnet hat, dann überraschend neue Wege und schrieb ihn öffentlich aus. Aus Sicht von Karola Wille hat sich dieser neue Ansatz bereits gelohnt: Sie spricht von einer "überraschenden Resonanz".

Über 80 Einsendungen mit insgesamt rund einhundert Ideen seien beim MDR, der den Kreativen sowohl bei der Wahl des Schauplatzes wie auch der Konzeption der Figuren völlig freie Hand gelassen hatte, eingegangen. "Die überraschend breite Resonanz zeigt uns, dass in der deutschen Produzentenlandschaft nach wie vor ein großes kreatives Potenzial für die Entwicklung hochwertiger Krimi-Stoffe steckt".

Nun werde es allerdings erst einmal einige Wochen dauern, bis alle Skripte, Ideenskizzen und Umsetzungsvorschläge ausgewertet sein werden. Bis zum Ende des Verfahrens hatte man die eingegangenen Vorschläge noch nicht begutachtet. "Nach der Öffnung der Umschläge werden wir anhand eines vorher eigens dafür entwickelten Kriterienkatalogs und mit Unterstützung externer Experten in einem offenen und transparenten Verfahren entscheiden, wer den Zuschlag für die Produktion zweier Thüringen-Krimis erhält. Ich bin selbst sehr gespannt, wo in Thüringen der neue Tatort spielen wird und mit welcher Art von Ermittlern wir es zu tun haben werden", so Wille weiter. Aus der Auswertung wolle man auch Hinweise für die Rahmenbedingungen gewinnen, unter denen auch künftige Produktionen des MDR öffentlich ausgeschrieben werden können.