In der vergangenen Woche machten die Spekulationen bereits die Runde, nun machten es die beiden Unternehmen offiziell: Kabel Deutschland und Tele Columbus haben sich auf einen Zusammenschluss - de facto eine Übernahme - geeinigt. Eine entsprechende vertragliche Übereinkunft sehe vor, dass Kabel Deutschland sowohl den Geschäftsbetrieb als auch sämtliche Beteiligungen der Tele Columbus-Gruppe übernehmen wird. Damit hat sich Kabel Deutschland gegen die Deutsche Telekom durchgesetzt, die Berichten zufolge ebenfalls an der Übernahme von Tele Columbus interessiert war.

 

Entsprechend dem Vorbild von Unitymedia und Kabel BW wolle Kabel Deutschland mit der Übernahme die Trennung zwischen den verschiedenen Netzebenen im Tele Columbus-Verbreitungsgebiet aufheben.  "Wir freuen uns sehr über diese Vereinbarung", so Ronny Verhelst, Chef der Tele Columbus-Gruppe. "Unser geplanter Zusammenschluss mit Kabel Deutschland ist ein weiterer Schritt zur Überwindung der ineffizienten unterschiedlichen Netzebenen der deutschen Kabelnetzinfrastruktur, die international einzigartig und nur aus den Monopolregulierungen zu erklären war." Durch die Zusammenführung werde eine bessere Breitbandversorgung möglich.

 

Details zum Kaufpreis nannten die Unternehmen nicht, das hochverschuldete Tele Columbus könne aber sämtliche Verbindlichkeiten zurückzahlen, der bei rund 600 Millionen Euro liegt. Allerdings kann das Bundeskartellamt dem Vorhaben noch einen Strich durch die Rechnung machen - schließlich entstünde durch den Zusammenschluss ein echter Kabel-Riese: Zu den 8,7 Millionen Haushalten, die Kabel Deutschland bislang versorgt, kämen durch Tele Columbus weitere 2,1 Millionen Haushalte hinzu. Ähnlich wie beim Zusammenschluss von Unitymedia und Kabel BW könnten daher weitreichende Zugeständnisse nötig werden, um kartellrechtlich grünes Licht zu bekommen.