Wer RTL, ProSieben & Co. über Satellit in HD-Qualität sehen möchte, muss bezahlen - und ganz offensichtlich sind immer mehr Menschen dazu bereit. Zwischen April und Juni gewann HD+ mehr als 120.000 zahlende Haushalte hinzu, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Demnach zählte HD+ bis Ende Juni bereits 634.290 zahlende Haushalte. Darin sind erstmals auch für HD+ zahlende Satelliten-Kunden von Sky enthalten - im vergangenen Jahr hatten sich HD+ und der Bezahlsender auf eine Kooperation verständigen können.

All das zusammengenommen hat sich bezahlt gemacht: Im Jahresvergleich hat sich die Anzahl zahlender HD+-Haushalte insgesamt mehr als verdreifacht - was wohl auch daran liegt, dass bei vielen Zuschauern das erste kostenlose Jahr inzwischen abgelaufen ist. Insgesamt nutzten zuletzt zwei Millionen Haushalte HD+ im Rahmen der 12-monatigen Gratisphase. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 700.000. "Der Wachstumskurs ist ungebrochen, die Zuschauer nehmen HD+ nach wie vor sehr gut an", sagte Wilfried Urner, Vorsitzender der Geschäftsführung der HD Plus GmbH.

Für die Zukunft ist Urner optimitisch: "Aufgrund der sehr guten Entwicklung im ersten Halbjahr gehen wir davon aus, dass HD+ die Marke von einer Million zahlender Haushalte noch vor dem 31. Dezember 2012 erreichen wird." HD Plus gehört zum Satellitenbetreiber SES, der am Freitag seine Geschäftszahlen vorlegte. Im ersten Halbjahr 2012 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz in Höhe von 891,9 Millionen Euro - das entspricht einem Anstieg um 4,8 Prozent. Astra profitierte dabei nicht zuletzt von der Entwicklung der Wechselkurse. Rechnet man diesen Effekt heraus, bliebe nur ein Anstieg um 1,4 Prozent.

Das EBITDA, also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen, betrug im ersten Halbjahr 665,1 Millionen Euro, was einer Steigerung von 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Romain Bausch, Vorsitzender und CEO von SES, spricht von "soliden Ergebnissen", die im Rahmen der Erwartungen liegen. "Die Abschaltung des analogen Satellitenfernsehens in Deutschland erfolgte plangemäß Ende April. Die Vermarktung der dadurch neu verfügbar gewordenen Kapazität ist auf dem richtigen Weg, und die Wachstumsdynamik bei den HD-Kanälen bildet dabei, wie zu erwarten, einen wichtigen Motor für die Nachfrage dieser Kapazität", so Bausch.