Die Zahlen verblüfften im Frühjahr die ganze Branche: Die DFL streicht ab der Saison 2013/14 allein von Sky Spielzeit für Spielzeit im Schnitt 486 Millionen Euro ein, rund 200 Millionen mehr als derzeit. Sky übertraf damit das Gebot des Konkurrenten Telekom in fast allen Paketen um über 20 Prozent und sicherte sich somit sämtliche Pay-TV-Rechte, auch die fürs IPTV. Für ein Unternehmen, das gerade mit Mühe zum ersten Mal in einem Quartal einen kleinen operativen Gewinn geschrieben hat und unterm Strich noch immer im roten Bereich liegt, eine nicht gerade geringe Belastung.
Dennoch verteidigt Sky-Chef Brian Sullivan den hohen Preis nach wie vor. "Der Preis ist sehr fair im Vergleich zu dem, was in anderen Ländern gezahlt wird", so Sullivan gegenüber dem "Handelsblatt". Er verweist darauf, dass man künftig der einzige Anbieter sein werde, der die Bundesliga live ausstrahlt. "Das hätten wir uns zu Beginn dieser Verhandlungen nicht einmal getraut, vorzustellen." Sullivan geht sogar noch weiter: "Wenn es nötig gewesen wäre, hätte ich sogar noch etwas mehr bezahlt." Allerdings räumt er auch ein: "In unserem gegenwärtigen Entwicklungsstadium bin ich foh, dass wir nicht mehr zahlen mussten".
Trotz der zusätzlichen finanziellen Belastungen durch den Deal blickt Sullivan sehr optimistisch in die Zukunft. 2013 wolle man endlich über das gesamte Jahr operativ Gewinn erwirtschaften, ein Nettogewinn werde dann "schnell folgen". "Unsere Aussichten, ein profitables Geschäft aufzubauen, waren noch nie so gut wie jetzt", so Sullivan. Das liege auch daran, dass man von Großaktionär News Corp. Zeit bekommen habe, viele Dinge zu ändern und zu investieren. "Vielleicht waren die Anteilseigner früher nicht immer so geduldig", so Sullivan mit Blick auf die hochdefizitäre Geschichte von Premiere. Bei den Abonnentenzahlen hält er "vier, fünf Millionen" für erreichbar. Der deutsche Markt sei jedenfalls weit davon entfernt, sein Potenzial ausgeschöpft zu haben.
Ob Sullivan, der Sky Deutschland nun seit zweieinhalb Jahren führt und in dieser Zeit in die Erfolgsspur geführt hat, auch über seinen bis Frühjahr 2013 laufenden Vertrag hinaus in Unterföhring bleibt, lässt er offen. "Ich liebe meinen Job in München und könnte mir vorstellen, ewig zu bleiben. Andererseits lebe ich jetzt seit 18 Jahren jenseits meiner Heimat USA und habe Kinder, die in nicht allzu ferner Zukunft auf weiterführende Schulen wechseln", so Sullivan. Gespräche mit dem Aufsichtsrat würden derzeit in jedem Fall laufen.