Gerade erst ist "Das Supertalent" in die neue Staffel gestartet - doch trotz der prominenten Unterstützung durch Thomas Gottschalk blieben die Quoten deutlich hinter dem Auftakt der Vorjahres-Staffel zurück. Doch das Format ist längst nicht die einzige Castingshow, die unter rückläufigen Zuschauerzahlen leidet. Im Frühjahr musste bereits "Deutschland sucht den Superstar" Federn lassen, "X Factor" ist derzeit von einstigen Bestwerten entfernt und die ProSieben-Show "Popstars" ging am Donnerstag sogar so schwach wie nie zu Ende.

Bei der Programmpräsentation von RTL in Österreich zeigte sich RTL-Chefin Anke Schäferkordt am Donnerstag nach Angaben des "Kurier" realistisch bezüglich der Zukunft von Castingshows im Fernsehen. "Das Interesse ist noch immer sehr groß", sagte sie mit Blick auf die Erfolge im eigenen Programm. "Aber der Zenit wird in zwei, drei Jahren überschritten sein. Dann ist Schluss, das wissen alle. Weltweit werden neue Showkonzepte entwickelt." Nach Veröffentlichung des Artikels auf DWDL.de meldete sich RTL-Sprecher Christian Körner zu Wort und betonte, dass diese Aussagen von Schäferkordt gar nicht so getroffen worden seien.

Vielmehr sei nur von "Abnutzungserscheinungen" die Rede gewesen. "Die aus dem 'Kurier' zitierten Aussagen zum Thema Castingshows treffen zu bis auf die, dass in zwei drei Jahren verbindlich 'Schluss' sei", so Körner. "Wir sehen unsere Castingshows heute demzufolge auch noch nicht 'vor dem Ende'. Für den Abgesang samt Termin ist es, auch angesichts eines Staffelstarts vom 'Supertalent' mit satten 32,7 Prozent Marktanteil, noch etwas früh", sagte der RTL-Sprecher. Doch wie auch immer man es dreht: Dass die Castingshows zuletzt wie Pilze aus dem Boden schossen, tat dem Genre wohl nicht allzu gut. "Erfolgreiche Formate werden schnell kopiert. Was vor Jahren unser Alleinstellungsmerkmal war, machen jetzt alle", sagte Schäferkordt.

Bleibt nur die Frage, welche Erwartungen das Publikum an neue Formate hat. "Die Leute wollen Originalität, aber auch Verlässlichkeit", ist sich die RTL-Chefin sicher. Doch den Spagat hinzubekommen, dürfte nicht ganz einfach werden. "Diese Diskrepanz ist eine Herausforderung." Hoffnungen setzt Schäferkordt nun erst mal auf Formate wie die Challenge-Show "Unschlagbar" oder die Gedankenleser-Sendung "Ich weiß, was du denkst." Immerhin: Zuletzt ist es RTL gelungen, den Quotenrückgang in Deutschland zu stoppen. Schäferkordt: "Ich bin froh, dass der Sommer vorbei ist. Der Sport hat uns schon berührt."

Artikel wurde am Mittag um die Aussagen von RTL-Sprecher Christian Körner ergänzt.