In Leipzig haben sich Spitzenvertreter von Blinden-, Sehbehinderten- und Gehörlosenverbänden, der Deutschen Zentralbücherei für Blinde, des Antidiskriminierungsbüros in Leipzig sowie Regierungsbeauftragte aus Mitteldeutschland, mit MDR-Verantwortlichen getroffen, um sich über weitere Schritte auf dem Weg zur Barrierefreiheit im Fernsehen und im Netz auszutauschen. Der MDR kündigte dabei an, dass ihr Sender in den kommenden drei Jahren entsprechende Barrieren abbauen möchte. Am Ende dieses Jahres würden etwa 30 Prozent der MDR-Fernsehsendungen für Gehörlose und Hörbehinderte untertitelt sein.

Bis 2015 soll dieser Anteil dann auf mindestens 75 Prozent steigen. Dies gilt dann schon 2014 für alle Erstsendungen, auch die regionalen Informationsprogramme, in der Hauptsendezeit am späten Nachmittag und am Abend. Für 2015 plant der MDR mit einer lückenlosen Untertitelung aller Sendungen von 11 bis 22 Uhr. Das Regionalmagazin "MDR um 11", das seit dieser Woche die Nachfolge von "MDR um 12" antritt, soll zudem ab 2013 im Live-Stream im Internet und zeitversetzt in der MDR-Mediathek mit Gebärdensprache angeboten werden.

MDR-Intendatin Karola Wille: "Wir sind für alle da und deshalb wollen wir auch allen Gruppen ein Angebot machen, das informiert, berät, bildet und unterhält. Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ist uns wichtig, deshalb wollen wir nicht nur punktuelle Aktionen zum Abbau von Barrieren sondern ein umfassendes Angebot, das möglichst alle nutzen können." Das Treffen in Leipzig fand vor dem Hintergrund statt, dass nach dem neuen Rundfunkbeitragsstaatsvertrag zum nächsten Jahresbeginn künftig auch Menschen mit Behinderungen zur Zahlung von Rundfunkbeiträgen herangezogen werden, die davon bisher befreit waren