Während allerorten über das Print-Sterben diskutiert wird, sprach der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger auf seiner Jahres-Pressekonferenz davon, dass es noch nie so viele Zeitschriften gab wie derzeit. 1.511 regelmäßig erscheinende Titel gibt es inzwischen, seit 2009 hat sich die Zahl der Zeitschriften damit trotz des schwierigen Umfelds um 133 erhöht. Besonders in diesem Jahr gab es ein starkes Wachstum. Per Saldo kamen in den ersten neun Monaten des Jahres ganze 72 neue Titel dazu.

"Es dokumentiert den ungebrochenen Zukunftsoptimismus der Verleger, dass sich Neugründungen im Printmarkt rentieren", kommentierte VDZ-Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer. Neugründungen würden heute in der Regel schon in der Konzeptionsphase multimedial angelegt und könnten so "leicht ein Vielfaches ihrer Reichweite erzielen."

Auch sonst mühte man sich beim VDZ, Optimismus zu verbreiten. "Die Relevanz der Zeitschriftenmarken ist größer denn je, nie wurde so viel Zeitschrifteninhalt gelesen, nie so viele Zeitschriften gegründet", so Stephan Scherzer - der dann aber doch noch hinterherschieben musste, dass das natürlich nicht bedeutet, dass man nicht weiter nach der Politik ruft. "Die Politik bleibt gefordert, damit die Freie Presse den Medienwandel unter fairen Rahmenbedingungen weiter gestalten kann."

Laut der VDZ-Herbstumfrage erwartet die Branche im laufenden Jahr eine Steigerung des Inlandsumsatzes um 1,4 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro. 2013 soll sich diese Entwicklung so fortsetzen, wobei das Wachstum vor allem aus den digitalen Geschäftsfeldern kommt. Sorgen macht hingegen der Werbemarkt. Der Brutto-Werbeumsatz der Branche sank in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 120 Millionen Euro auf nun 2,504 Milliarden. Unterdessen gewinnt das internationale Geschäft für die Verlage an Bedeutung: Bis 2015 soll das ausländische Print-Geschäft über 17 Prozent zum Gesamtumsatz beitragen, derzeit sind es 15,3 Prozent. Der Anteil des internationalen Digitalgeschäfts soll von 8,3 auf 13,8 Prozent steigen.

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