Gleich vier deutsche Produzentenverbände haben vor wenigen Tagen einen Vorschlag für einen Verhaltenskodex bezüglich der Vergabe von Auftragsproduktionen durch öffentlich-rechtliche Fernsehsender in Deutschland erarbeitet. Nun hat sich auch die Produzentenallianz zu Wort gemeldet und Stellung bezogen. Dabei machte der Verband deutlich, viele der gestellten Forderungen zu unterstützen. Im Bezug auf den Wunsch nach mehr Transparenz bei der Auftragsvergabe ist man einer Meinung - gerade erst habe man diesen Punkt auf den Medientagen München mit führenden Medienpolitikern diskutiert. Letztlich verfolge man ähnliche Ziele, wenn auch mit anderen Mitteln.

Die Produzentenallianz sei bezüglich der Verteilung der Verwertungsrechte mit sehr ähnlichen Forderungen gestartet. "Zu Beginn der Eckpunkte-Gespräche hatten wir – entsprechend dem britischen Modell – gefordert, den Sendern nur zeitlich und räumlich begrenzte Senderechte zu belassen und die Erlöse aus den übrigen Verwertungsrechten hälftig zu teilen", heißt es von Seiten der Produzentenallianz, die zugleich auch unterschiedliche Ansichten deutlich machte. Manche Forderungen habe man nicht erhoben, weil man sie für unrealistisch oder - mit Blick auf die Preise - sogar für kartellrechtswidrig gehalten habe.

Die Forderung nach einem gänzlichen Verzicht auf Bürgschaften, nach der Veröffentlichung von Preisspannen für bestimmte Programme, einem einheitlichen Vertragsmuster für Auftragsproduktionen vom ZDF und allen ARD-Sendern oder nach einer vierteljährlichen Veröffentlichung der Programmplanung teilt man beispielsweise nicht. Zudem halte man eine Auftragsvergabe, die nach dem Modell öffentlicher Ausschreibungen erfolgt, für unpraktikabel und weder im Interesse der Sender noch der Produzenten. Und doch gibt es in erster Linie lobende Worte. "Weil die Forderung nach einem Verhaltenskodex für öffentlich-rechtliche Sender uns auf diesem Weg hilft, ist es gut, dass sie gestellt wird. Aber sie ersetzt den mühsamen Weg nich", so die Produzentenallianz.

Mehr zum Thema