Der Bayerische Rundfunk meint es mit der angestrebten Verjüngung ernst und will im Radio, Fernsehen und Web neue Format für jüngere Zuschauer anbieten. Im Gegezug wird die Sendung "on3-südwild" nach fünf Jahren zum Jahresende auslaufen. Anstelle der täglichen Live-Sendung sollen zahlreiche neue Sendungen treten, heißt es von Seiten des BR. Dafür gibt es bereits konkrete Ideen: So wird mit den aus "on3-südwild" bekannten Woidboyz eine Pilotfolge zu einer neuen Sendung produziert. Zugleich will man junge Filmemacher fördern und hat hierzu zehn Kurzfilmsondersendungen angekündigt, in denen Regisseure, Autoren und Filmemacher ihre Werke präsentieren können.

Darüber hinaus will das Bayerische Fernsehen vermehrt über Konzerte und Festivals berichten und die Dosis der musikalischen Newcomer-Sendung "on3-startrampe" von zwei auf drei Staffeln pro Jahr erhöhen. "Die allerbeste Sebastian Winkler Show", die der BR zusammen mit Einsfestival produziert, soll mit 18 neue Folgen weitergehen. Und dabei soll es nicht bleiben: Einsfestival und BR entwickeln derzeit auch ein neues TV-Format rund um das Thema Umzüge. Sie soll 2013 im Bayerischen Fernsehen und auf Einsfestival gezeigt werden. zudem will man auch mit EinsPlus kooperieren. Für einige Nächte hat der BR ebenfalls eine jüngere Gestaltung angekündigt.

Es sei das erklärte Ziel, wieder mehr junge Menschen für das Bayerische Fernsehen zu gewinnen, sagte die neue Fernsehdirektorin Bettina Reitz. "Dafür arbeiten wir am bestehenden Programm und bestehenden Sendungen, dafür entwickeln wir aber auch neue Formate, dafür wird auch das Programmschema den veränderten Sehgewohnheiten angepasst. Junge Fernsehzuschauer haben ein sehr hohes Qualitätsbewusstsein, sind weltoffen aber auch regional verwurzelt." Helfen soll Thomas Müller, der als neuer Abteilungsleiter im Bereich Jugend ab November für neue Impulse sorgen soll. Einen Schlüssel für die Zukunft sieht man auch in der Verzahnung der verschiedenen Medien.

"Die Lebenswirklichkeit junger Nutzer sieht mittlerweile so aus, dass sie sich sehr gezielt die Angebote heraus suchen, die sie ansprechen. Die vielbeschworene Konvergenz der Medien ist für junge Zuhörer und - schauer keine Zukunftsvision mehr, sondern schon selbstverständlicher Mediennutzungsalltag", sagte BR-Hörfunkdirektor Johannes Grotzky, der auch für das Radio Veränderungen plant. So soll das junge Programm on3-radio zum Vollprogramm mit Nachrichten und moderierten Flächen bis in die Nacht ausgebaut werden. Bislang waren nur vier Stunden täglich live moderiert, fortan soll es rund um die Uhr ein journalistisches Angebot geben. Dazu zählt auch die gerade erst mit dem Radiopreis ausgezeichnete Sendung "Die Frage" sowie eine Morningshow.