Man kann auch den Beschäftigten der Wirschaftsmedien von Gruner + Jahr nur wünschen, dass der Aufsichtsrat des Verlags am kommenden Mittwoch tatsächlich eine Entscheidung fällt, damit die täglich neuen Spekulationen über das Aus, die Weiterführung oder den Umbau der vier Wirtschaftstitel ein Ende finden. Über annähernd jede Konstellation wurde in den letzten Wochen und Monaten nun schon spekuliert. Größter gemeinsamer Nenner der Berichte zuletzt: Die besten Chancen auf eine Fortführung als gedrucktes Heft hat "Capital" als einer der Gründungsmarken des Verlags. Die "FTD" werden hingegen kaum noch Chancen auf ein Überleben als Tageszeitung eingeräumt.

Der "Focus" will aus dem "engeren Unternehmenskreis" erfahren haben, dass neben der "Financial Times Deutschland" auch "Impulse" und "Börse Online" eingestellt werden sollen. Der "Spiegel" nennt dies eines der möglichen Szenarien, über das am kommenden Mittwoch entschieden werden solle. Da damit natürlich die Auflösung der bisherigen Wirtschafts-Zentralredaktion einher ginge, solle "Capital" dann nach Berlin umziehen und eine stärker politische Ausrichtung bekommen.

Das Konzept der Umwandlung der "FTD" in eine rein digitale Ausgabe, womöglich mit einer gedrukten Wochenendausgabe, das Geschäftsführerin Ingrid Haas und Chefredakteur Steffen Klusmann vorgestellt haben, soll laut "Spiegel" und "Focus" hingegen vom Tisch sein. Doch all das sind Spekulationen, entschieden ist augenscheinlich noch nichts. Wie es übereinstimmend auch vom "Hamburger Abendblatt" heißt, wurde den Aufsichtsräten noch keine Vorlage über das neue Konzept vorgelegt. Daher ist auch möglich, dass am Mittwoch schlicht noch gar keine Entscheidung fallen wird.