Bereits am kommenden Freitag wird die "Financial Times Deutschland" zum letzten Mal erscheinen. Vom Aus des Wirtschaftsblattes erhofft sich vor allem das "Handelsblatt" neuen Schwung - immerhin dürften einige "FTD"-Abonnenten nach einer Alternative Ausschau halten. Helfen könnte dabei ein Deal mit Gruner + Jahr. Wie ein Verlagssprecher jetzt gegenüber den Deutschen Wirtschafts Nachrichten (DWN) bestätigte, hat G+J die Abo-Datei an das "Handelsblatt" verkauft. Es handelt sich dabei um mehr als 40.000 Adressen.

Beim "Handelsblatt" gilt es nun, die Adressen mit dem eigenen Kundenstamm abzugleichen - wer kein Doppel-Abo besitzt, dem soll der Wechsel zum "Handelsblatt" mit einem Angebot schmackhaft gemacht werden. Die Domain ftd.de geht dagegen nicht an den Konkurrenten aus Düsseldorf. Nach Angaben von "DWN" ist davon auszugehen, dass sie von Gruner + Jahr im Zuge des Deals schlicht stillgelegt wird. Auch das Nachrichten-Archiv dürfte damit demnächst verschwinden.

Die Mitarbeiter der "Financial Times Deutschland" haben inzwischen auf Ebay eine Auktion gestartet, bei der dutzende Gegenstände versteigert werden, die an die Zeitung und die Menschen dahinter erinnern soll - darunter ein Sofa, das mit alten "FTD"-Ausgaben beklebt ist. Der Erlös der Benefizauktion soll Reporter ohne Grenzen zufließen. Bis zum 4. Dezember läuft die Auktion noch. "Damit wir in unseren letzten Ausgaben berichten können, wie viel der Fortbestand des Journalismus wert ist", heißt es von Seiten der Zeitung.

Mehr zum Thema