Ärger für Nordrhein-Westfalens Medienstaatssekretär Marc Jan Eumann: Wie der Recherche-Blog von "DerWesten" berichtet, hat die Technische Universität Dortmund ein Verfahren eingeleitet, in dem geprüft werden soll, ob der Vorsitzende der SPD-Medienkommission bei seiner Doktorarbeit plagiiert hat. Kurios: Er soll sich dabei seiner eigenen Magisterarbeit aus dem Jahr 1991 bedient haben, ohne dies in seiner Doktorarbeit hervorgehoben zu haben. Das ist jedenfalls die Meinung des Medienwissenschaftlers Arnulf Kutsch.

Dieser wirft dem SPD-Politiker vor, er habe vielen Abschnitten seiner alten Magisterarbeit "ein, zwei oder drei neue einleitende Sätze vorangestellt", manche Stellen umformuliert oder Passagen aus den Fußnoten in den Haupttext gehievt und so den Textumfang seiner Dissertation zum Thema "Deutscher Pressedienst" vergrößert. Zudem habe er mangelhafte Quellenarbeit betrieben. Doch das ist womöglich nicht das einzige Problem, denn Eumanns Doktorvater Horst Pöttker beantragte nur Monate nach Erhalt des Doktortitels Fördermittel - und erhielt schließlich mehr als 210.000 Euro zu Vorarbeiten für Eumanns Projekt einer Medienstiftung in NRW.

Pöttker betonte auf Nachfrage der "WAZ", die Förderung habe nichts mit Eumanns Doktorarbeit zu tun. Der Politiker sagte inzwischen, er habe sich bei den Beratungen für befangen erklärt. Und doch bleibt eben ein fader Beigeschmack. Eumann bestätigte am Dienstagabend, sein Doktorvater habe die Kommission zur Sicherstellung guter wissenschaftlicher Praxis an der TU Dortmund gebeten, die Doktorarbeit in Folge einer kritischen Rezension zu prüfen. Er habe jedoch "keinen Zweifel", dass seine Arbeit eine "inhaltlich-substantielle Erweiterung" seiner unveröffentlichten Arbeit im Rahmen meines Magister-Artium-Studiums darstelle. "Dies festzustellen ist jetzt Sache der Kommission", so Eumann.