Der Essener Rechtsanwalt Stephan Holthoff-Pförtner, der 16,7 Prozent der Anteile an der WAZ-Mediengruppe hält, hat seine Nachfolge geregelt - auf eine recht kuriose Art, die in WAZ-Kreisen allerdings nicht ganz unüblich ist: Er hat seinen 41-jährigen Anwaltskollegen Georg Scheid adoptiert. Scheid ist Partner der Kanzlei Holthoff-Pförtners und führt die Hopf-Holding, in der Holthoff-Pförtner seinen Firmen- und Beteiligungsbesitz zusammengefasst hat.

Die Adoption hat wohl zum einen steuerliche Gründe, zum anderen können bei der WAZ-Gruppe bislang ohne Zustimmung der Miteigner Beteiligungen nur an Familienangehörige weitergegeben werden. Holthoff-Pförtner ist aber unverheiratet und kinderlos.

Mehrheitsgesellschafterin ist seit vergangenem Jahr die Funke-Tochter Petra Grotkamp, nachdem sie den 50-prozentigen Anteil der Brost-Erben übernommen hat. Das könnte sich womöglich auch bald in der Bennenung des Unternehmens niederschlagen: Dem "Manager Magazin" zufolge plane man eine Umfirmierung in Funke-Mediengruppe. Damit wolle man den Status als Familienunternehmen unterstreichen. Auch eine Änderung der Gesellschaftsform ist vorgesehen: Das bislang als GmbH & Co KG verfasste Unternehmen soll zur Kommanditgesellschaft auf Aktien werden.