Die Medienbranche trauert um Tissy Bruns: Die langjährige Politische Chefkorrespondentin des Berliner "Tagesspiegels" ist im Alter von 62 Jahren gestorben. Sie erlag in der Nacht zum Donnerstag einem Krebsleiden. Bruns, 1951 im heute in Sachsen-Anhalt liegenden Zeitz geboren, arbeitete ab Mitte der 80er Jahre als Journalistin - zunächst bei der "Deutschen Volkszeitung", später viele Jahre für den "Tagesspiegel".

Bereits im Jahr 1997 kam sie zu der Zeitung, wo Bruns unter anderem die Parlamentsredaktion und die Meinungsseite verantwortete. Zuletzt war sie als Leitende Redakteurin tätig. Zwischenzeitlich leitete die Journalistin zwei Jahre lang das Berliner Korrespondentenbüro der Tageszeitung "Die Welt". Zwischen 1999 und 2003 war sie zudem die erste Frau an der Spitze der Bundespressekonferenz. Tissy Bruns hinterlässt einen Mann und einen Sohn.

RBB-Intendantin Dagmar Reim sagte zum Tod von Tissy Bruns: "Präzise, meinungsstark, unprätentiös: Tissy Bruns war eine hochgeschätzte Kollegin. Die ausgleichende und leidenschaftliche Vorsitzende der Bundespressekonferenz. Ein Vorbild für viele Frauen in den Medien. Ihre klugen Analysen der Berliner Republik haben unser Programm bereichert. Der rbb trauert um eine große Journalistin."

WDR-Intendantin Monika Piel:  "Die Nachricht vom Tod Tissy Bruns hat mich sehr getroffen. Mit ihr hat der Journalismus eine große Persönlichkeit und Stimme verloren. Tissy Bruns war nicht nur eine hervorragende Beobachterin des politischen Geschehens, sondern hat immer wieder auch ihre eigene Branche selbstkritisch hinterfragt. Im ARD-Presseclub war sie ein regelmäßiger und gern gesehener Gast. Wir und unser Publikum werden sie und ihre klugen und pointierten Gedanken vermissen."