Während sich das ZDF mit Formaten wie der "heute-show" im Humor-Bereich in den letzten Jahren gut aufgestellt hat, tut sich Das Erste deutlich schwerer. Ende Dezember testete man mit "Das Ernste" ein neues Parodie-Format, bei dem - trotz guter Quoten - allerdings noch immer keine Entscheidung über eine mögliche Fortsetzung gefallen ist. Im Vorfeld des Starts war damals zu lesen, dass Olli Dittrich ebenfalls ein Parodieformat unter dem Titel "Tagesschaum" angeboten hatte, aber nicht zum Zug gekommen war. Nun startet Das Erste zwar nicht den "Tagesschaum", dafür darf sich Olli Dittrich im "Frühstücksfernsehen", das allerdings am späten Abend ausgestrahlt wird, als Parodist austoben.

Im "Focus" kündigt ARD-Programmdirektor Volker Herres das "Frühstücksfernsehen" für Montag, den 6. Mai an. Wie die ARD inzwischen auch offiziell bestätigte, wird die Sendung im Anschluss an den "Satire-Gipfel" zu sehen sein, der an diesem Abend ebenfalls im Programm ist. In der Kulisse des "Morgenmagazins" solle Dittrich "seine Stärken als Parodist ausspielen", so Herres. An der Seite von Olli Dittrich steht Cordula Stratmann als Co-Moderatorin. Die ARD spricht von einer "unterhaltsamen Persiflage auf die Morgenmagazine der deutschen Fernsehlandschaft". Dittrich wird in neun verschiedene Rollen schlüpfen. Parodiert werde alles "von den Moderatoren und Magazinbeiträgen über Berichte aus Politik und Gesellschaft, Prominente und Menschen wie Du und ich, bis hin zu täglichen Ritualen und Ratespielen in der Sendung", heißt es in der offiziellen Mitteilung.

Die ARD gehe darüber hinaus in die Unterhaltungs-Offensive, berichtet der "Focus" vorab aus seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. Gemeint sind neue Formate und einen Ausbau bestehender Show-Marken. ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber bestätigt das am Samstag und ergänzt: "Ebenfalls ist, dass DasErste - neben dem Ausbau von "Klein gegen Gross" am Samstag auf fünf jährliche Sendungen - ein weiteres Unterhaltungsformat mit Kai Pflaume für den Donnerstagabend plant." Den Ausbau von "Klein gegen gross" hatte Kai Pflaume schon im vergangenen Herbst im DWDL.de-Interview verraten. Schon bekannt war, dass die ARD in der Unterhaltung künftig weniger auf Einzelformate, dafür auf Staffeln von Showmarken setzen will.

Angeblich gehört auch die Musikshow "Your Face Sounds Familiar", in denen Sänger in die Rolle Ihrer Musikidole schlüpfen, zu den neuen Show-Planungen der ARD. Naheliegend ist es: Das Format stammt aus dem Hause von Endemol, die an Jörg Pilawas Produktionsfirma Herr P beteiligt sind. Und Endemol-Chef Marcus Wolter bekundete erst Ende Februar im DWDL.de-Interview bezogen auf das Format: "Wir wollen es gerne nach Deutschland bringen. Da bin ich überzeugt, dass das klappen wird." Doch die "Focus"-Information dazu will ARD-Unterhaltungskoordinator Schreiber (noch) nicht bestätigen: "Eine hübsche Spekulation, die der 'Focus' da anstellt, die wir allerdings nicht bestätigen können."

Der "Focus" berichtet weiter, dass Helene Fischer vor ihrem vom "Spiegel" kürzlich berichteten Wechsel zum ZDF nicht nur als Moderatorin der "Echo"-Verleihung am Donnerstag auftaucht, sondern am 9. Mai mit Konzert-Mitschnitt und Dokumentation einen ganzen Abend im Ersten bekommt. Ob das aber ihr letzter Auftritt für und in der ARD ist, scheint unklar. "Anders als der 'Focus' schreibt, wird Helene Fischer keineswegs von der ARD verabschiedet. Wir werden auch nach dem 9. Mai in vielfältiger Form zusammenarbeiten, zum Beispiel mit Konzertaufzeichnungen und in anderer Weise", kommentiert dazu ARD-Mann Schreiber.