Dass Sat.1 auf weiter Flur mit Problemen zu kämpfen hat, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Mittlerweile scheut man sich in Unterföhring auch nicht mehr, langjährige Formate aus dem Programm zu nehmen. "Zwei bei Kallwass" und "Richter Alexander Hold" haben bereits den Anfang gemacht, nun steht auch "Britt" vor dem Aus. Einen entsprechenden Bericht von "Bild.de" bestätigte Sat.1 gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de. Am Mittwoch seien Moderatorin Britt Hagedorn und die Redaktion über die Absetzung informiert worden, die allerdings längst nicht so überraschend gekommen sein dürfte wie "Bild.de" schreibt.

Die Zuschauerzahlen der Talkshow waren zuletzt massiv gesunken: Zweistellige Marktanteile in der Zielgruppe gab es kaum noch. So erreichte "Britt" im März 2011 durchschnittlich noch knapp 14 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, vor einem Jahr waren es immerhin noch elf Prozent - und aktuell liegt der Schnitt bei nur noch 7,3 Prozent. Die Zahlen haben sich also insbesondere beim jungen Publikum innerhalb von zwei Jahren fast halbiert. Die rückläufigen Quoten gaben daher auch den Ausschlag für das Ende. Bis Juni soll die Produktion von Schwartzkopff TV noch laufen, spätestens ab Herbst wird Sat.1 also mit einem neuen Format an den Start gehen.

Langzeittrend: Britt
Britt

Mit "Britt" verabschiedet sich damit auch der letzte klassische Dailytalk aus dem deutschen Fernsehen - die Zeiten, in denen sich Hans Meiser, Vera Int-Veen und Andreas Türck mit ihren Formaten einen Kampf um die Zuschauer lieferten, sind aber ohnehin schon lange vorbei. So gesehen war "Britt" die letzte ihrer Art. "Zwölf Jahre hat Britt Hagedorn mit ihrer Talkshow 'Britt' das Genre entscheidend geprägt und jahrelang Topquoten geholt. Die Quoten der letzten Monate haben jedoch gezeigt, dass Talk offenbar nicht mehr den Nerv der Zuschauer trifft", erklärte Sat.1-Sprecherin Diana Schardt gegenüber DWDL.de. "Deshalb haben wir uns entschieden, die Sendung nur noch bis in den Sommer zu produzieren."

Die Moderatorin selbst ist allerdings nicht gefeuert. "Mit Britt Hagedorn sind wir in intensiven Gesprächen über neue gemeinsame Projekte", betonte Schardt am Mittwoch. Zuletzt war Hagedorn auch als Moderatorin der nicht unumstrittenen Kuppelshow "Schwer verliebt" im Einsatz. Darüber hinaus wagte sie sich mit der Spielshow "Mein Mann kann" auch schon mehrfach in die Primetime. Von dieser Sendung hat man allerdings schon länger nichts mehr gehört. Doch die Prioritäten dürften bei Sat.1 ohnehin in der Daytime liegen. Dort sind inzwischen nämlich auf weiter Flur zweistellige Marktanteile eine Ausnahme geworden. Neue Ideen werden also dringend gesucht. Der Weg für einen kompletten Neustart am Nachmittag ist durch das Aus von "Britt" nun allerdings endgültig frei.