Seit Anfang des Jahres strahlt RTL II am Vorabend neben "Berlin - Tag & Nacht" mit "Köln 50667" eine weitere Soap aus - mit Erfolg. Erst in der vergangenen Woche markierte die von Filmpool produzierte Serie einen neuen Bestwert. Nun hat "Köln 50667" dem Sender allerdings erstmals Ärger beschert. Ganz unschuldig ist man daran allerdings nicht. Die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) hat am Dienstag in ihrer Sitzung in Stuttgart einen Beitrag der "RTL II News" bestandet. Das Problem: In der Anfang Januar ausgestrahlten Ausgabe der Nachrichtensendung wurde ein fiktionales Statment einer Schauspielerin des gescripteten Vorabend-Formats ausgestrahlt.

Dabei gab es nach Angaben der ZAK keinen Hinweis darauf, dass das Interview von einer frei erfundenen Figur stammte. Die Medienhüter sehen nun darin einen Verstoß gegen anerkannte journalistische Grundsätze und zusätzlich einen Verstoß gegen das Gebot der Sachlichkeit. "Bei diesem Beitrag verschwimmt die Grenze zwischen Fiktion und Wirklichkeit", so Thomas Fuchs, Beauftragter für Programm und Werbung der ZAK. "Hier verletzt ein Sender die Wahrhaftigkeitsregel. Die Zuschauer können so nicht mehr erkennen, welche Sequenz ‚echt‘ und welche fiktional ist. Ich halte so einen Verstoß in einer Nachrichtensendung für eine Grenzüberschreitung, die wir nicht tolerieren können."

Unterdessen hat die ZAK dem geplanten Sender ProSieben Maxx die Zulassung erteilt. Der neue Unterhaltungsspartensender soll sich vornehmlich an ein männliches Zielpublikum zwischen 40 und 59 Jahren richten und bundesweit verbreitet werden. Die Lizenz wurde bei der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) beantragt und hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Die Entscheidung der Medienanstalten steht noch unter dem Vorbehalt der medienkonzentrationsrechtlichen Prüfung durch die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK).