Sat.1 bewegt sich derzeit weiterhin im einstelligen Marktanteils-Bereich und auch für ProSieben lief es schon mal besser - im April steht der Sender bislang bei nur 10,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. So gesehen haben also sowohl ProSieben als auch Sat.1 eine Auffrischung dringend nötig. Hoffnungen legen die Senderchefs Wolfgang Link und Nicolas Paalzow dabei im Sommer auf eine gemeinsame Show-Produktion. Wie schon bei "The Voice of Germany" werden ProSieben und Sat.1 auch bei der Tanzshow "Got to Dance" zusammenarbeiten. In drei Auditions und drei Liveshows wird ab dem 20. Juni der beste Dance-Act Deutschlands gesucht - so lautet zumindest der Plan.

ProSieben überträgt dann jeweils donnerstags, Sat.1 zeigt "Got to Dance" immer einen Tag später. Nachdem Johanna Klum in der vergangenen Woche bereits als Moderatorin bestätigt wurde, stellten ProSieben und Sat.1 nun am Montag auf einer Pressekonferenz in Hamburg auch die dreiköpfige Jury der neuen Sendung vor. Mit dabei ist unter anderem Palina Rojinski, die sich nicht nur in den Shows von Joko und Klaas einen Namen machte, sondern zwei Mal den deutschen Meistertitel in rhythmischer Sportgymnastik bei den Juniorinnen errang.

Neben ihr wird Choreografin Nikeata Thompson mit an Bord sein. Sie hat unter anderem bereits mit Künstlern wie Seed, Jan Delay und Lena Meyer-Landrut zusammengearbeitet. Über ihre eigene Agentur vermittelt die Halb-Jamaikanerin Tänzer und coacht täglich Künstler, um sie auf die Bühne vorzubereiten. Für internationalen Flair in der Jury soll derweil Howard Donald sorgen, den so mancher vermutlich als Sänger von Take That kennt. Ob ProSieben und Sat.1 mit "Got to Dance" tatsächlich der große Wurf gelingen kann, bleibt allerdings abzuwarten, zumal zumindest Sat.1 mit Tanzshows am Freitagabend bislang schon mehrfach auf die Nase fiel.

Doch die Hoffnung auf Erfolg scheint größer zu sein als die Angst vor einem erneuten Flop, wie man ihn bereits mit "You Can Dance" und "Yes We Can Dance" erlebte. RTL beweist dagegen mit "Let's dance" inzwischen zum siebten Mal, dass man mit einer Tanzshow im deutschen Fernsehen durchaus erfolgreich sein kann. Gut für ProSieben und Sat.1: Wenn "Got to Dance" startet, ist das Tanzspektakel der Kölner bereits vorbei. Produzent der neuen Show ist übrigens Shine Germany. In Großbritannien lief das Format seit 2009 bisher schon in drei Staffeln. Talentierte Tänzer aller Altersklassen und Tanzstile kämpfen auf der Insel in drei Phasen um den Hauptpreis.

Dabei gibt es weder im Tanzstil, noch in der Formationsstärke Einschränkungen. Antreten können nämlich Einzeltänzer als auch Duos oder Gruppen aller Altersklassen. In den Live-Finalshows entscheiden schließlich die Zuschauer, wer sich über ein Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro freuen darf. Ob sich auch ProSieben und Sat.1 freuen dürfen, muss sich erst noch zeigen. Ein Selbstläufer dürfte "Got to Dance" jedenfalls nicht werden, auch wenn beide Sender genau das gerade gut gebrauchen könnten.