Der Springer-Konzern konnte im 1. Quartal seinen Umsatz leicht um 1,8 Prozent auf nun 803,6 Millionen Euro. Der operative Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) ging hingegen um 3,0 Prozent auf 132,4 Millionen Euro zurück. Die insgesamt recht stabilen Zahlen hat Springer vor allem dem starken Wachstum im Digital-Bereich zu verdanken. Das Print-Geschäft lief nämlich deutlich schlechter.

So sackte der Umsatz im Segment Zeitungen National um 9,7 Prozent auf nun 249,3 Millionen Euro ab. Während die Vertriebserlöse um 7,8 Prozent sanken, gingen die Werbeerlöse sogar um 12,3 Prozent zurück. Neben den weiter sinkenden Auflagen seien dafür auch kalenderbedingt weniger Verkaufstage als im Vorjahr verantwortlich. Der operative Gewinn des Segments (EBITDA) ging von 64,6 auf 49,2 Millionen Euro zurück. Die Rendite sank von 23,4 auf 19,7 Prozent - was die Inlands-Zeitungen trotz des deutlichen Rückgangs weiterhin ein hochprofitables Geschäft bleiben lässt.

Im Segment Zeitschriften-National ging's zwar ebenfalls nach unten, allerdings nicht ganz so stark. Die Vertriebserlöse sanken um 2,5 Prozent, die Werbeerlöse um 6,4 Prozent. Letztlich ging der Segment-Umsatz von 115,5 auf 112,1 Millionen zurück, der operative Gewinn von 24,4 auf 21,9 Millionen Euro. Im Segment Print International sank der Umsatz um 8,1 Prozent auf 96,1 Millionen Euro. Hier kommt einiges zusammen: Währungseffekte, Kalendereffekte, schwierige gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen. Gemessen daran kann sich Springer mit einem Gewinn-Rückgang von 11,9 auf 9,9 Millionen Euro noch glücklich schätzen.

Doch damit zu den erfreulicheren Zahlen: Die digitalen Medien entwickeln sich bei Springer weiter prächtig. Der Umsatz stieg hier um 20,9 Prozent auf nun 318,2 Millionen Euro. Rechnet man die Zukäufe heraus, dann betrug auch das organische Wachstum immerhin 6,6 Prozent. Das EBITDA stieg um 33,9 Prozent auf 62,8 Millionen Euro. Damit steuert das Digitalgeschäft inzwischen den größten Teil des Umsatzes ebenso wie den größten Teil des Gewinns zum Springer-Gesamtergebnis bei. Besonders stark stieg der Umsatz übrigens bei den Rubrikenportalen wie Immonet, SeLoger, Stepstone & Co. an: Hier ging es um 50 Prozent auf 99,4 Prozent nach oben. Mit einem EBITDA von 40,9 Millionen Euro steuerten sie auch den Löwenanteil zum Gewinn bei. Der Umsatz der Säule "Journalistische Portale & andere digitale Medien" stieg allerdings ebenfalls um 24,9 Prozent auf 103,7 Millionen Euro, das EBITDA legte um 24,3 Prozent auf 19,7 Millionen Euro zu. Schlechter lief die Säule "Performance Marketing" der Zanox-Gruppe. Hier stieg der Umsatz nur minimal um 1,3 Prozent auf 115 Millionen Euro an, der Gewinn lag mit 5,0 Millionen sogar unter dem Vorjahreswert.

Springer-Chef Mathias Döpfner: "Das starke Umsatz- und Ergebniswachstum der Digitalen Medien bestätigt uns in der Entscheidung, die digitale Transformation von Axel Springer beschleunigt voranzutreiben. Die Digitalen Medien sind nicht nur unser umsatzstärkstes Segment, sondern sie liefern auch den höchsten Ergebnisbeitrag. Wir arbeiten in sämtlichen Konzernbereichen mit Hochdruck an der Weiterentwicklung zum führenden digitalen Medienunternehmen. Wie angekündigt wird unser Ergebnis in diesem Jahr durch höhere Investitionen in die Digitalisierung und durch Strukturanpassungen des Printgeschäfts belastet." Für das Gesamtjahr erwartet man weiterhin einen Anstieg der Konzernerlöse im niedrigen einstelligen Prozentbereich, während der Gewinn wohl sinken wird - jeweils unter dem Vorbehalt, dass es "zu keiner signifikanten Beschleunigung der strukturell rückläufigen Entwicklung im Printgeschäft" komme.