Einen "soliden Start ins Jahr" konstatieren die beiden Geschäftsführer der RTL Group, Anke Schäferkordt und Guillaume de Posch, in einem gemeinsamen Statement zu den Geschäftszahlen für das erste Quartal. Der Umsatz der RTL Group stieg nur minimal um 0,5 Prozent auf nun 1,33 Milliarden Euro an. Dass es nicht zu einem Rückgang kam, lag dabei neben dem Verkauf der Rechte an der Handball-WM durch die Tochter UFA Sports vor allem am gut laufenden Geschäft in Deutschland, während in vielen anderen Ländern das schwache wirtschaftliche Umfeld auf die Umsätze drückte.

Doch Deutschland bildet hier nicht nur aus Umsatzssicht eine Ausnahme, Schäferkordt machte die Mediengruppe RTL Deutschland auch profitabel wie nie: Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) schoss um 22,9 Prozent auf 134 Millionen Euro nach oben - das war der höchste Gewinn, den die Mediengruppe RTL Deutschland je in einem 1. Quartal einfahren konnte. Das schlug auch auf die Zahlen der RTL Group in ihrer Gesamtheit durch: Hier stieg der operative Gewinn um 8,4 Prozent auf 207 Millionen Euro. Neben dem Deutschland-Geschäft trug dazu vor allem die französische Groupe M6 bei, deren Gewinn nur leicht von 63 auf 60 Millionen Euro zurückging, obwohl der gesamte französische Werbemarkt um geschätzte 10,8 Prozent einbrach. Noch stärker als der operative Gewinn stieg der Netto-Gewinn der RTL Group: Hier ging es um 18,7 Prozent auf 133 Millionen Euro nach oben.

Schäferkordt und de Posch in einer gemeinsamen Erklärung: "Wir hatten einen soliden Start in das Jahr – mit dem bisher besten EBITA des Unternehmens in einem ersten Quartal. Auch der Nettogewinn und die Barmittelfreisetzung lagen auf einem hohem Niveau. Dabei war insbesondere das Ergebnis in Deutschland stark – und unsere anderen Geschäfte zeigten, dass sie gegenüber der schwierigen wirtschaftlichen Situation widerstandsfähig sind."

Der Start ins zweite Quartal verlief offenbar verhalten. Die Bedingungen auf den Werbemärkten seien herausfordernd, das Unternehmen spricht von "rückläufigen Werten in allen Kernmärkten der RTL Group" - nun also auch in Deutschland. Es gebe "einen gewissen Grad von Unsicherheit, was die weitere Entwicklung der allgemeinen Marktbedingungen" betreffe - ob das Vorjahresergebnis aufs Gesamtjahr gesehen gehalten werden könne, sei daher noch unklar.

Doch nochmal zurück zum 1. Quartal: Die gut laufenden Geschäfte der Mediengruppe RTL Deutschland verhalfen auch der Konzernmutter Bertelsmann zu einem starken Start im Jahr, zumindest was den Gewinn angeht. Während der Konzernumsatz leicht von 3,66 auf 3,63 Milliarden Euro zurückging, legte der operative Gewinn (Operating EBIT) von 279 auf 303 Millionen Euro zu. Unterm Strich stieg das Konzernergebnis um satte 43 Prozent auf 207 Millionen Euro an. Das resultiere aus einer "erhöhten Profitabilität nahezu aller Kerngeschäfte" sowie einem Gewinn aus der Komplettübernahme des Musikrechteunternehmens BMG.

Bertelsmann-Vorstandschef Thomas Rabe: "Bertelsmann ist erfolgreich ins das laufende Jahr gestartet. Unsere Geschäfte haben ihre hohe Profitabilität in einem herausfordernden Marktumfeld in den vergangenen Monaten noch einmal ausgebaut. Die Ergebnisse erreichten Höchstwerte. Gleichzeitig sind uns zum Jahresauftakt wichtige Fortschritte bei der Umsetzung unserer Wachstumsstrategie gelungen. In den vergangenen Wochen haben wir mit der Komplettübernahme von BMG und der Akquisition des Finanzdienstleisters Gothia gleich zwei Wachstumsplattformen gestärkt. Wir sind außerdem zuversichtlich, den Zusammenschluss unserer Buchverlagsgruppe Random House mit Penguin schon im frühen zweiten Halbjahr abschließen zu können – seit Februar haben wir hier wichtige behördliche Genehmigungen in den USA, in Europa und weiteren Märkten erhalten. Durch diese drei Transaktionen wird Bertelsmann 2013 insgesamt deutlich wachsen."