Die "FAZ" berichtet am Freitag, dass die Bundesnetzagentur Pläne hegt, die Frequenzen im Bereich um 700 MHz unter Mobilfunkanbietern zu versteigern, damit diese für LTE genutzt werden können. Problematisch ist das für die terrestrische Verbreitung des TV-Signals: DVB-T nutzt heute teilweise den Bereich bis 700 MHz. Die ARD warnte nun vor einer schnellen Entscheidung und plädiert dafür, dass erst Ergebnisse des gerade erst begonnenen Dialogs mit Marktteilnehmern aus Mobilfunk, Rundfunk und Infrastruktur abzuwarten.

Das Bundeswirtschaftsministerium hatte einen Bund-Länder-Arbeitskreis "Mobile Media 2020" ins Leben gerufen, der ein langfristiges Szenario für die Verteilung von Frequenzen entwickeln soll. Durch diesen Dialog sollten nach Meinung der ARD gemeinsame Wege gefunden werden, um die ohnehin geringen Spielräume bei der Frequenzenverteilung zu erhalten.

"Die bisherigen Gespräche zwischen Vertretern des Rundfunks und des Mobilfunks zeigen, dass es ein gemeinsames Interesse gibt, langfristig in Deutschland ein System zur Rundfunk- und Mobilfunkversorgung zu etablieren. Nur so können die Vorteile beider Welten wirtschaftlich und technisch sinnvoll vereint werden. Würden nun kurzfristig dem Rundfunk weitere Frequenzen entzogen, wäre der Weg zu einem konvergenten Rundfunk-Telekommunikationssystem verbaut", warnt der Vorsitzende der Produktions- und Technikkommission von ARD und ZDF, Dr. Michael Rombach.

Man habe sich daher an die Länder und den Bundeswirtschaftsminister gewandt und gebeten, die nötigen Spielräume offenzuhalten. Es gebe weder aus technischer noch aus wirtschaftlicher Sicht Zeitdruck, heißt es in einer Stellungnahme der ARD. "Das Internet ist auch für Rundfunkinhalte ein zunehmend wichtiger Verbreitungsweg. Aber das Internet kann die Fernsehversorgung über DVB-T nicht ersetzen. Beide Verbreitungswege sind keine Gegensätze."