An Geld mangelte es Super RTL in den vergangenen Jahren nicht. Der Erfolg des Marktführers im Kinderfernsehen sorgte über die Jahre für stetige Investitionen ins Programm und Team. Doch angesichts des 2014 bevorstehenden Wettbewerbs mit dem neuen, frei empfangbaren Disney Channel, hat der Sender sich jetzt einen Sparkurs verordnet. Dies sickerte am Wochenende aus Kreisen des Schwestersenders RTL durch. Dem "Handelsblatt" bestätigte Geschäftsführer Claude Schmit das Ausstiegsprogramm: "Nach vielen Jahren des Wachstums und der hohe Rendite haben wir auch ein wenig Speck angesetzt."

Es geht um rund 15 Prozent der Arbeitsplätze, konkret um 20 Stellen. Derzeit beschäftigt der Familiensender 130 Mitarbeiter. Vorgesehen ist zunächst ein freiwilliges Ausstiegsprogramm, wie vergangene Woche bei einer Mitarbeiterversammlung mitgeteilt wurde. "Ich hoffe in allen Fällen auf eine einvernehmliche Lösung", sagte Schmit dem "Handelsblatt". Der Stellenabbau verdeutlicht die Schärfe des wohl ungewöhnlichsten Wettbewerbs in der deutschen TV-Landschaft, wenn ab Januar Super RTL-Gesellschafter Disney dem Sender mit einem eigenen Disney Channel Konkurrenz machen will.

Vor diesem Hintergrund scheint man bei Super RTL jetzt Einschnitte vornehmen zu wollen, die in den vergangenen Jahren mit ihren zahlreichen Rekordgewinnen möglicherweise auch schon nötig gewesen wären, jedoch aufgrund der guten wirtschaftlichen Lage als nicht dringend aufgeschoben wurden. Wenn sich jedoch der eigene Gesellschafter gegen einen wendet, muss das Schiff sturmfest gemacht werden. Sollte es kein Interesse an dem Ausstiegsprogramm geben, bedeutet das jedoch für 20 Mitarbeiter: Sie müssen von Bord.

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