Um nicht Apple, Amazon und Netflix das Feld zu überlassen, haben fast alle großen Hollywood-Studios zusammen mit Distributionspartnern sowohl digitaler als auch analoger Art unter Führung von Sony Pictures das Konsortium Digital Entertainment Content Ecosystem gegründet. Gemeinsam wurde Ultraviolet entwickelt - eine Antwort der Hollywood-Studios selbst auf die steigende Nachfrage nach Video-on-Demand-Portalen. Zumindest indirekt.



Das Prinzip ist simpel: Egal ob eine Bluray oder DVD im Geschäft gekauft oder eine Serie bzw. ein Film digital heruntergeladen wird, erhält der Käufer einen Code mit dem er die erworbene Serie bzw. den erworbenen Film in der Cloud von Ultraviolet freischalten kann. Anschließend lässt sich der erworbene Content auf einer Vielzahl von Endgeräten streamen oder auch herunterladen. Nach der Einführung in den USA, Kanada, Australien und Großbritannien sollen im Herbst Frankreich und Deutschland folgen.

"Wir wollen im zweiten Halbjahr mit Ultraviolet starten. Von großen Handelsunternehmen haben wir eine positive Rückmeldung bekommen", sagte David Bishop, weltweiter Präsident von Sony Pictures Home Entertainment, dem "Handelsblatt". Ab Ende September soll nach Unternehmensangaben die technische Infrastruktur verfügbar sein. Kurz danach soll dann der Handel für Ultraviolet werben.
 
12,5 Millionen Haushalte nutzen nach Angaben von Sony Pictures Home Entertainment derzeit den Service, an dem auch NBC Universal, Paramount, Warner Bros., FOX, Dreamworks Animation und Lionsgate beteiligt sind. Nur Disney setzt lieber auf ein eigenes System. Der Start von Ultraviolet dürfte noch einmal für Bewergung auf dem VoD-Markt sorgen, auch wenn es keine direkte Konkurrenz zu All-inklusive-Angeboten wie Lovefilm, Maxdome oder Watchever ist.

Kritiker geben der Plattform jedoch dauerhaft keine Chance. Sie sei als lebensverlängernde Maßnahme für den Verkauf physischer Datenträger zu verstehen und setze weiterhin auf Kauffilme während Angebote wie Lovefilm, Netflix oder in Deutschland auch Maxdome und Watchever längst auf das Verleihen von Filmen setzen. Weiterer Haken: Ultraviolet ist nur das System, aber bietet selbst keinen zentralen Shop im Netz. Man ist auf Distributionspartner angewiesen. Der Kunde muss sich seine Inhalte also erst zusammensuchen. Ultraviolet hilft lediglich, sie dank der Cloud auch ohne Datenträger von anderen Orten zu nutzen.