Sport1 hat sich mit den Verantwortlichen der Handball-Bundesliga darauf verständigt, Spiele aus der höchsten Handball-Spielklasse mit Beginn der neuen Saison nicht mehr auf ihrem angestammten Sendeplatz am Dienstagabend zu übertragen. Die Partien werden künftig hauptsächlich am Mittwoch ab 20:15 Uhr sowie am Sonntag ab 17:15 Uhr live ausgestrahlt. Durch den Wechsel auf den Mittwochabend werden sich die Handballer künftig allerdings nicht selten mit der Fußball-Champions-League messen müssen - leichter wird dadurch wohl kaum werden, Aufmerksamkeit für die Sportart zu bekommen. Nur noch in Ausnahmen soll in Zukunft am Dienstagabend gespielt werden.

Die Erstliga-Handballer verlieren damit ihren Sendeplatz an viertklassigen Fußball: Dienstags will Sport1 in der kommenden Saison nämlich lieber Spiele der Regionalliga ausstrahlen. Der Sender verspricht allerdings, mindestens 60 Live-Spiele der Handball-Bundesliga im Free-TV zeigen zu wollen, einen Großteil davon parallel auch auf Sport1 HD. Olaf Schröder, Chefredakteur und Programmchef von Sport1: "Mit dem Mittwochabendspiel geben wir dem Handball einen optimalen Sendeplatz und stärken zudem unsere Primetime. Bereits in der vergangenen Saison haben wir mit 13 Live-Übertragungen der DKB Handball-Bundesliga in der Wochenmitte sehr gute Erfahrungen gemacht. Zudem vermeiden wir Programmkollisionen mit Fußball oder den XXL-Ausgaben des 'Mobilat Fantalks'". Mit der Champions League kollidiert man dafür aber natürlich umso mehr.

Zudem will Sport1 im Netz mindestens 82 Begegnungen in einem kostenlosen Livestream anbieten, hinzu kommen 25-minütige Highlight-Zusammenfassungen auf Sport1.de sowie die Übertragung von mindestens 15 Begegnungen im neuen Sportradio Sport1.fm. Beide Partner einigten sich außerdem darauf, dass die Handball-Bundesliga Rechte einer bestimmten Anzahl von Bundesliga-Begegnungen, unabhängig von Sport1, an Alternativsender vergeben kann. Die 18 Erstligisten erhalten dadurch die Möglichkeit, Partien mit eigener Beteiligung an Regionalsender im Free-TV zu vergeben - dies sind maximal bis zu 36 Live-Spiele pro Saison. Die Vereine haben darüber hinaus die Möglichkeit, Begegnungen mit eigener Beteiligung, die nicht von Sport1 übertragen tragen werden, eigenständig zu produzieren und im Rahmen ihrer Online-Berichterstattung auszustrahlen und zu vermarkten.

Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga, gibt sich trotz des Verlusts des gelernten Sendeplatzes am Dienstagabend zufrieden und lobt nicht zuletzt die HD-Übertragungen. "Dadurch wird das TV-Erlebnis für unsere Fans im wahrsten Sinne des Wortes noch schärfer." Zugleich trage der Wechsel in die Wochenmitte auch zur Entzerrung zwischen internationalen und nationalen Spielplan bei. "Immerhin startet ein Drittel unserer Vereine international und muss dort vor allem sonntags antreten. Hier bedeutet der Mittwoch sogar ein Plus", so Bohmann. Die neue Handball-Saison startet übrigens trotzdem an einem Dienstag: Am 20. August zeigt Sport1 den Super Cup zwischen dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt.