Auch wenn mit einer Entscheidung des Bundeskartellamts nicht vor Ende des Jahres zu rechnen ist, laufen die Planungen von Springer und der Funke Mediengruppe bereits auf Hochtouren. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Springer seine Frauen- und Fernsehzeitschriften sowie die Tageszeitungen "Berliner Morgenpost" und "Hamburger Abendblatt" an das Essener Verlagshaus verkaufen will. Ganz raus ist Springer übrigens nicht, denn auch in Zukunft wird man die verkauften Zeitungen mit Artikel versorgen.

"Wir haben uns mit der Funke-Gruppe verständigt, weiterhin Artikel an das 'Hamburger Abendblatt' und die 'Berliner Morgenpost' zu liefern", erklärte eine Springer-Sprecherin gegenüber dem "Handelsblatt". Die "Welt", die auch weiterhin zu Springer gehören wird, soll Nachrichten, Reportagen und Kommentare liefern - bereits seit dem vergangenen Jahr nutzen "Welt", "Abendblatt" und "Morgenpost" ein gemeinsames Redaktionssystem. Dass die "Welt" künftig wieder eine eigene Hamburg-Redaktion aufbauen wird, gilt aber wohl als ausgeschlossen.

Ohnehin ist damit zu rechnen, dass in Zukunft eher noch stärker als bisher Synergien genutzt werden. In den gemeinsamen Gremien werde derzeit über eine weitergehende Zusammenarbeit verhandelt, heißt es bei Springer. Es sei möglich, dass die "Welt" nun auch andere Funke-Blätter mitbeliefert - darunter die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" und die "Westfalen-Post". Bei Funke befüchten Redakteure im Gegenzug, dass die Belegschaften "auf Lokalzeitungsniveau zusammengeschrumpft" werden können, so das "Handelsblatt".

Mehr zum Thema