Das Konzept der wöchentlich erscheinenden Zeitschrift "Der Landser" mutet im Jahr 2013 schon seltsam gestrig an. Sie enthalte "authentische Erlebnisberichte zur Geschichte des 2. Weltkrieges, die schonungslos die Härte und Grausamkeit des Kampfes und die Entbehrungen des Frontalltages aufzeigen. Ob in den stählernen Röhren unter Wasser, als Jagdflieger gegen alliierte Bomberpulks oder als einfacher Soldat im mörderischen Ringen in den Weiten Russlands - der Leser ist hautnah dabei", heißt es in der offiziellen Beschreibung des Verlags.  Dazu gebe es jeweils eine Kurzbiographie eines Ritterkreuzträgers - einer Tapferkeits-Auszeichnung, die u.a. im Zweiten Weltkrieg an Soldaten aus Wehrmacht und Waffen-SS verliehen wurde.

Das Simon Wiesenthal Center kommt laut newsroom.de in einer eigens angefertigten Studie, aus der dort zitiert wird, zu dem Schluss, dass "Der Landser" gegen Paragraph 86 des Strafgesetzbuches, in dem unter anderem Verherrlichung des Nationalsozialismus verboten wird, verstoße. So würden die Geschichten auf deutsche Helden reduziert und Verbrechen absichtlich ignoriert. Auch Soldaten der "SS Division Totenkopf" würden als Helden vorgestellt, die Erinnerung an den Holocaust entweiht, so der Vorwurf in der Studie.

Die Bauer Media Group, in deren Pabel Moewig KG "Der Landser" ebenso wie diverse Ableger erscheinen, weist das kategorisch zurück. "Alle Publikationen der Bauer Media Group stehen im Einklang mit den in Deutschland geltenden Gesetzen. Das gilt auch für 'Der Landser'", heißt es in einem per Pressemitteilung verbreiteten Statement. Und weiter: "Die deutsche Öffentlichkeit ist äußerst sensibel und aufmerksam, wenn es um die mit dem Zweiten Weltkrieg verbundenen Themen geht, insbesondere um die Naziverbrechen. Die diesbezüglichen Gesetze sind sehr streng. 'Der Landser' ist bereits seit 1957 auf dem Markt. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften hat die Publikation wiederholt überprüft. Es gab keine Beanstandungen. Zusätzlich lässt der Verlag Ausgaben freiwillig presserechtlich überprüfen. Der Verlag legt größten Wert darauf, dass darin weder der Nationalsozialismus verherrlicht, noch Naziverbrechen verharmlost werden."