Noch hat der US-Kabelsender FX kein offizielles Go für eine zweite Staffel gegeben, doch der Star der Serie ist optimistisch, dass "The Bridge - America" weitergeht. "Die Serie läuft erfolgreich und wir haben sehr gute Kritiken bekommen. Insofern rechnen wir alle mit einer Fortsetzung", sagt Schauspielerin Diane Kruger beim Gespräch mit DWDL.de in München.

Meredith Stiehm und Elwood Reid, die Showrunner des amerikanischen "Die Brücke"-Remakes, scheinen ähnlich zu denken. Unlängst erklärten sie vor US-Journalisten, dass der gesuchte Serienmörder zum Staffelfinale enthüllt werde und dass es in der zweiten Staffel mehrere kleinere Verbrechen an Stelle eines "killer of the season" geben soll. Die 13. und letzte Folge der ersten Staffel läuft in den USA am 2. Oktober, in Deutschland beim Pay-TV-Sender Fox am 10. Oktober.



Auf dem Rückweg vom Filmfestival in Venedig machte Deutschlands Hollywood-Export Nummer eins Station in München - zum einzigen "The Bridge"-Promo-Termin außerhalb Amerikas. Die Rolle der Kommissarin Sonya Cross vom El Paso Police Department sei ihr sehr ans Herz gewachsen, so Diane Kruger, auch wenn einige Monate Pause ihr jetzt gut täten. Wie im schwedisch-dänischen Original leidet die weibliche Hauptfigur am Asperger-Syndrom, einer Form des Autismus. "Sie verhält sich in nahezu jeder Situation anders, als ich mich verhalten würde, weil ihr das für uns normale Spektrum an Emotionen fehlt", so Kruger.

Bei der Ausgestaltung ihrer Rolle verlassen sich die Serienmacher stark auf den Instinkt der Schauspielerin, die am Set von einem an Asperger erkrankten Coach begleitet wird. "Vor allem Elwood ruft mich häufiger an und fragt: Was glaubst du, wie sich Sonya in dieser Situation verhalten würde?", erzählt Diane Kruger. "Meredith dagegen ist mehr die stille Schreiberin, die selten ans Set kommt und eher zu Hause bei ihrer Familie bleibt."

Woran sich der aus Filmen wie "Troja", "Inglorious Basterds", "Unknown Identity" oder "Das Vermächtnis der Tempelritter" bekannte Hollywood-Star auch nach 13 abgedrehten "The Bridge"-Folgen noch nicht gewöhnt hat, sind die ständig wechselnden Regisseure. "Wir hatten ein paar richtig gute und auch welche, die nicht so gut waren - aber das Hauptproblem ist, dass ein Regisseur, der bei Folge 9 einsteigt, meine Figur und ihre Entwicklung nicht entfernt so gut kennen kann wie ich selbst." Ob sie dann am Set zu diskutieren anfange? "Na klar, das geht ja nicht anders." Beim Film hingegen sei der Regisseur durchgehend die wichtigste Bezugsperson, "fast wie ein Gott".

Unterdessen entwickelt sich "The Bridge" zu einer Art Remake-Phänomen - und zum Idealbild eines globalen Fiction-Formats für die Shine Group. Nach dem von der schwedischen Shine-Tochter Filmlance produzierten Original "Bron" sowie der US-Version von Shine America und FX Productions ist derzeit ein britisch-französisches Remake in Produktion, das die Shine-Töchter Kudos und Shine France Films für Canal+ und Sky Atlantic herstellen. Sein Titel: "The Tunnel". Die Suche nach einem politisch motivierten, grenzüberschreitend mordenden Serienkiller wird von der dänisch-schwedischen bzw. amerikanisch-mexikanischen Grenze diesmal in den Eurotunnel unterm Ärmelkanal verlegt. Premiere feiert "The Tunnel" am 7. Oktober auf der Mipcom in Cannes.

Wer "The Bridge - America" mit Diane Kruger als Detective Sonya Cross bisher verpasst hat, kann die ersten acht Episoden als Marathon-Programmierung am 14. September ab 20.15 Uhr beim Seriensender Fox nachholen.