Dass der Verkauf zahlreicher Zeitschriften und Regionalzeitungen wie dem "Hamburger Abendblatt" der Axel Springer AG an die Funke-Mediengruppe in Essen noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung steht, ist natürlich nichts Neues. Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" fühlte sich Kartellamtspräsident Andreas Mundt nun aber bemüßigt klarzustellen, dass das keinesfalls nur eine Formalie ist.

"Der Fall Funke/Springer ist kein Selbstläufer", sagte Mundt der "SZ". Es sei "ein Fall von erheblichem Gewicht - nicht nur mit Blick auf die beiden beteiligten Unternehmen" und betreffe eine Vielzahl von Märkten, darunter einige, die man sich aus Wettbewerbssicht "sehr genau ansehen" müsse. Bei der angekündigten intensiven Prüfung werde man sich vor allem mit drei Bereichen eingehend befassen: "dem Markt für überregionale Anzeigen in Zeitungen, mit verschiedenen regionalen Anzeigenmärkten und den Märkten für Programmzeitschriften", so Mundt.

Unterdessen laufen bei Funke natürlich hinter den Kulissen die Planungen, wie man nach einer möglichen Übernahme mit den Zeitschriften verfahren könnte. Einem Bericht von Newsroom.de zufolge sei angedacht, die Münchner Zeitschriftenredaktionen - also etwa vom "Gong" oder "Frau im Spiegel" - nach Hamburg zu holen. Funke wies den Bericht unter Verweis darauf zurück, dass ihm angesichts des Kartellamtsvorbehalts jede Grundlage fehlen würde.