Schwere Zeiten für den ORF: Der österreichische Sender muss massiv sparen. Davon ist auch der Kultursender 3sat betroffen, den der ORF gemeinsam mit ARD, ZDF und dem Schweizer Fernsehen betreibt. Einem Bericht der Tageszeitung "Der Standard" zufolge will der ORF rund 40 Prozent des bisherigen Budgets für 3sat kürzen. Betroffen sind vor allem Eigenproduktion. "Der ORF steht weiterhin zu seiner Beteiligung an 3sat und wird diese im bisherigen Umfang von 25 Prozent am Gesamtprogramm des europäischen Gemeinschaftssenders unverändert aufrecht erhalten", erklärte der Sender gegenüber dem "Standard".

Will heißen: Auch wenn das Budget gekürzt wird, möchte der ORF den gewohnten Programmanteil beisteuern. "So wie in anderen Unternehmens- und Programmbereichen des ORF, muss es aber auch hier auf Grund des Ausfalls der Gebühren-Refundierung zu Umschichtungen und Redimensionierungen kommen", begründete der Sender den Schritt. "Dass solche Maßnahmen in erster Linie den besonders kostenintensiven Bereich der Eigenproduktionen betreffen, liegt auf der Hand." Einen Zusammenhang zwischen den Kürzungen und dem Abgang des 3sat-Koordinators Hubert Nowak weist der ORF zurück.

Sparen will der ORF in Zukunft allerdings nicht nur bei 3sat. Betroffen ist auch der Sportbereich. Bereits vor einigen Tagen war bekannt geworden, dass man fast 70 Prozent des Budgets für den Spartensender ORF Sport+ einsparen muss. Klaus Schweighofer, Vorsitzender des österreichischen Privatsenderverbands, bezeichnete den Vorgang als "ungeheuerlich" und fragte: "Ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk, der Paralympics und österreichische Randsportarten einspart, um stattdessen um die Champions League mitzubieten?"