Am 1. Oktober hat Peter Limbourg, der zuvor Informationsdirektor bei ProSiebenSat.1 war, seinen neuen Posten als Intendant des Auslandssenders Deutsche Welle angetreten, schon kommt es sowohl zu strukturellen als auch personellen Veränderungen. So werden zum 1. November die beiden bisalng getrennten journalistischen Direktionen in Bonn und Berlin unter einer Leitung zusammengeführt. Zur neuen Programmdirektorin hat er Gerda Meuer berufen, die bislang die DW Akademie leitete. Dort habe sie "ihre Managementqualitäten eindrucksvoll bewiesen", so Limbourg.

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die beiden bisherigen Programmdirektoren Christian Gramsch und Christoph Lanz ihre Posten los sind. Während Lanz, bislang Multimediadirektor Global, die Deutsche Welle verlässt, wird Gramsch Meuer an der Spitze der DW Akademie nachfolgen. Er soll die Akademie stärker auf die Anforderungen der Multimedialität ausrichten. Limbourg hob heraus, dass Gramsch in den letzten Jahren schon erfoglreich die Hörfunk- und Online-Redaktionen integriert habe. Zudem sei er viele Jahre auch als Trainer für den journalistischen Nachwuchs tätig gewesen.

Die Zusammenlegung begründet Limbourg damit, dass sich die Deutsche Welle mit Blick auf Medienkonvergenz und zunehmende Anforderungen aus den weltweiten Märkten im journalistischen Bereich einheitlich aufstellen müsse. Strukturelle Hürden müssten aufgehoben werden, "um bestmögliche Angebote für unsere Nutzer weltweit zu machen", so Limbourg. "Ziel ist es, die journalistischen Angebote aus einem Guss zu produzieren, die Kreativität und Freiräume der Programmmacher zu stärken und das Zusammenwachsen der Standorte zu fördern." Im Übrigen setze man mit der Reorganisation einen entsprechenden Gremienbeschluss um. Um den Integrationsprozess zu unterstützen, wurde ein "Change-Team" gebildet, das zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Wandel des deutschen Auslandssenders begleiten soll.

Dem scheidenden Multimediadirektor Christoph Lanz dankte der DW-Intendant für dessen "langjährige ausgezeichnete Arbeit". Als Chefredakteur und Fernsehdirektor habe Lanz nach 1992 maßgeblich das deutsche Auslandsfernsehen auf- und ausgebaut. "Insbesondere mit der Einführung des Arabischen Programms 2002, der Programmstrukturreform 2012 und dem damit verbunden Start eines spanischen Kanals hat er wichtige Akzente gesetzt. Das hat wesentlich zur erfolgreichen Positionierung der DW auf den internationalen Medienmärkten und zur Wahrnehmung Deutschlands in der Welt beigetragen", sagte Limbourg.