18 Millionen Euro gibt der Bayerische Rundfunk jährlich für den Bildungssender BR alpha aus - das ist mehr als ein Drittel dessen, was ARD und ZDF künftig gemeinsam für den noch nicht in Stein gemeißelten Jugendkanal ausgeben wollen. Der Erfolg von BR ist alpha ist allerdings überschaubar: Mit Bob Ross, Telekolleg und der Space Night bringt es der Mini-Sender auf einen Marktanteil von 0,4 Prozent. Wohl gemerkt innerhalb Bayerns. Einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" steht BR alpha nun allerdings vor einer Veränderung - zumindest der Name soll weg.

Wie aus einem Papier der Ministerpräsidenten hervorgeht, soll der Kanal fortan ARD alpha heißen. Als ARD alpha wäre der Sender nicht mehr länger ein Anhängsel des Münchner Senders, sondern quasi "ein legitimes Kind der ARD", schreibt die "SZ". An der Finanzierung soll sich jedoch nichts ändern: Auch weiterhin will der Bayerische Rundfunk den Bildungssender voll finanzieren, verbunden allerdings mit der Hoffnung, auch andere ARD-Anstalten davon überzeugen zu können, Programminhalte beizusteuern.

Ganz nebenbei nimmt sich BR-Intendant Ulrich Wilhelm ein Beispiel an seinem NDR-Kollegen Lutz Marmor. Der hatte den Infosender EinsExtra einst mal eben in Tagesschau24 umbenannt, als die Digitalkanäle auf den Prüfstand kamen. Ein geschickter Schachzug, schließlich dürfte ein Sender mit der "Tagesschau" im Namen viel schwerer wegzurationalisieren sein als ein Sender namens EinsExtra. Die ARD hatte kürzlich bereits angekündigt, sich im Falle eines öffentlich-rechtlichen Jugendkanals die beiden Digitalsender EinsPlus und Einsfestival sparen zu wollen.