Nach der Umstellung auf den Rundfunkbeitrag blieb die Frage, wie hoch die möglichen Mehreinnahmen für ARD und ZDF ausfallen würden, zunächst unbeantwortet. Vor wenigen Wochen wurden dann vorläufige Schätzungen von ARD, ZDF und Deutschlandradio bekannt, wonach es tatsächlich zu Beitragsmehreinnahmen kommt, allerdings nur von 80 Millionen Euro - das entspräche einem Anstieg um einen Prozent im Vergleich zum Vorjahr (DWDL.de berichtete). Der "Spiegel" will nun aber erfahren haben, dass die Einnahmen höher sind als zuletzt gedacht.

Neue Szenarien, mit denen sich die Gebührenkommission KEF in der kommenden Woche beschäftigt, gehen dem Bericht zufolge davon aus, dass ARD und ZDF in dieser Gebührenperiode bis zu 500 Millionen Euro mehr einnehmen, vor allem wegen der neuen Regelung für Betriebsstätten. Von den teils von der Wirtschaft befürchteten Mehreinnahmen in Höhe von zwei Milliarden Euro wäre aber auch die nun im Raum stehende Zahl noch ein gutes Stück entfernt.

Die ARD verweist darauf, dass erst am Jahresende eine seriöse Bewertung möglich sei. Sollte es tatsächlich so kommen, wie nun vom "Spiegel" kolportiert, dann könnte der Rundfunkbeitrag sogar gesenkt werden. Derzeit beträgt der Beitrag pro Haushalt monatlich 17,98 Euro. Mehreinnahmen wirken sich stabilisierend auf die Beitragshöhe aus. Wieviel Geld ARD und ZDF zusteht und sie behalten dürfen, legt die Kommission KEF unabhängig von der Entwicklung der Einnahmen durch den Rundfunkbeitrag fest. Fallen sie zu gering aus, müsste der Beitrag nach oben angepasst werden - sind sie zu hoch, wäre die schon erwähnte Senkung drin.