Das Verhältnis zwischen Kabel Deutschland und Unitymedia Kabel BW auf der einen und den öffentlich-rechtlichen Sendern auf der anderen Seite bleibt weiterhin frostig. Seit Beginn des Jahres zahlen ARD und ZDF den Kabelnetzbetreibern keine Einspeisevergütung mehr. Dagegen gehen die Kabelnetzbetreiber in mehreren Gerichtsverfahren vor - bislang allerdings ohne Erfolg. Das Problem aus deren Sicht: Bei einem Großteil der Sender sind sie zur Übertragung ohnehin verpflichtet. Spielraum besteht aber beispielsweise bei HD-Ablegern und auch den landesfremden Dritten.

Und genau da setzt nun Unitymedia Kabel BW einmal mehr an. Nachdem im September schon ProSieben Maxx eines der Dritten aus dem analogen Kabel verdrängt hat, kommt ab dem 10. Dezember nun RTL Nitro anstelle eines weiteren Dritten ins analoge Kabel. In Nordrhein-Westfalen fliegt das Bayerische Fernsehen aus dem analogen Angebot, in Hessen in den Regionen Fulda, Frankfurt und Gießen der NDR, in Kassel der WDR, in Baden-Württemberg NDR und MDR, die sich bislang einen Sendeplatz geteilt hatten. Infos werden auf den betroffenen Sendern via Laufband eingeblendet.

Man gebe damit einem privaten Sender den Vortritt vor den öffentlich-rechtlichen Sendern, "die ihrerseits keinen Wert mehr auf die analoge Verbreitung ihrer Programme legen", heißt es seitens Unitymedia Kabel BW. "Mit der RTL Gruppe pflegen wir eine langjährige erfolgreiche Partnerschaft, in deren Rahmen wir über die reine Belegung von Kapazitäten hinaus zahlreiche neue und zukunftsorientierte Geschäftsmodelle auf den Weg gebracht haben", kommentiert Klaus Wolf, Vice President Content bei Unitymedia KabelBW. "Nachdem wir RTL NITRO bereits digital im Programm hatten, ermöglichen wir dem Sender mit der analogen Einspeisung, seine Reichweite weiter zu erhöhen."

Diese Entscheidung betrifft aber nur den analogen Bereich. Im digitalen Kabel werden wie auch bislang alle Dritten Programme im gesamten Netz von Unitymedia Kabel BW verbreitet.