Man kann nicht behaupten, die ARD sei in den vergangenen Jahren sorgsam mit "Mord mit Aussicht" umgegangen. Obwohl die Erfolgsserie auch beim sonst so schwer zu erreichenden jungen Publikum gute Quoten verzeichnete, lässt man die Fans stets lange warten, ehe es neuen Stoff zu sehen gibt. Doch auch unter den Protagonisten scheint es Unzufriedenheit zu geben. Schauspieler Bjarne Mädel, der den Dorfpolizisten Dietmar Schäffer verkörpert, hat jedenfalls am Montag angekündigt, nach der dritten Staffel seinen Dienst quittieren zu wollen (DWDL.de berichtete).

Als Grund führte er vor allem die Reduzierung der Drehtage an. "Da loben sie dich und nehmen dir gleichzeitig die Wurst vom Brot", betonte er im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". Zur Kritik an der Reduzierung äußerte sich der WDR nicht. Und auch die Zukunft von "Mord mit Aussicht" ließ WDR-Fernsehspielchef Gebhard Henke am Dienstag auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de zunächst offen. "Wir produzieren gerade die dritte Staffel und ich gehe davon aus, dass sich Bjarne Mädel an bestehende Verträge hält. Über eine Fortsetzung, die über eine dritte Staffel hinausgeht, haben wir bislang noch mit niemanden gesprochen oder Verabredungen getroffen", so Henke.

ARD-Programmdirektor Volker Herres, den Mädel mit Blick auf dessen Weihnachtspost indirekt kritisiert, wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern, ließ aber mitteilen, sich Henkes Äußerungen "vollumfänglich" anzuschließen. Mädel hatte sich zuletzt auch an den Wiederholungen von "Mord mit Aussicht" am Vorabend gestört - und darüber, dass sich nach Ansicht der Serien-Macher nichts verändern dürfe. Mädel in der "SZ": "Die eigentliche Arbeit eines Schauspielers ist es, kreativ zu sein, aber da kommt man kaum noch zu. Man liefert dann nur noch ab. Deshalb will ich das auch nicht mehr."