Der August 1988 ist ein schwarzer Fleck in der Geschichte des deutschen Journalismus. Damals überfielen zwei Männer eine Bank in Gladbeck und nahmen im Anschluss mehrere Geiseln. Danach flüchteten sie mit den Geiseln zwei Tage lang durch Deutschland und die Niederlande. Die Journalisten spielten in diesem Fall keine glückliche Rolle. Sie kamen nah an die Täter heran und interviewten sie noch während der Geiselnahme, so unter anderem auch RTL-Moderator Hans Meiser und der damalige Radioreporter Frank Plasberg. Der spätere "Bild"-Chefredakteur Udo Röbel stieg sogar zu den zwei Tätern ins Auto und lotste sie durch die Stadt.

Nun soll die Geschichte rund um das Geiseldrama verfilmt werden. In der am Montag erscheinenden Ausgabe des "Spiegels" bestätigt Filmproduzentin Regina Ziegler, dass zwei Journalisten den Fall in ihrem Auftrag noch einmal recherchieren. Die Ergebnisse sollen dem Autor Holger Karsten Schmidt als Grundlage für das Drehbuch dienen. 

Im Mittelpunkt sollen aber nicht die Geiselnehmer, sondern die Medien stehen. "Wir wollen vor allem zeigen, wie die Medien ihre Distanz aufgegeben haben und zu Akteuren des Dramas geworden sind. Dazu hört man heute einfach Genaueres", sagt Ziegler im "Spiegel". 

Bis der Zweiteiler im Fernsehen zu sehen ist, dürfte aber noch eine ganze Weile vergehen. Laut Degeto-Redaktionsleiter Sascha Schwingel soll der Film erst im Frühjahr 2015 gedreht werden.