Manfred Bleskin ist tot. Der Journalist, der mehr als 20 Jahre für den Nachrichtensender n-tv im Einsatz gewesen ist, starb am Dienstag im Alter von 64 Jahren. "Manfred Bleskin war ein Vollblutjournalist, der meinungsstark und mit viel Leidenschaft den Sender mitgeprägt hat", sagte n-tv-Geschäftsführer Hans Demmel. "Persönlich war ich immer beeindruckt von seinem tiefen Fachwissen, seiner Kollegialität, aber auch von seinem ausgeprägten Charme. Wir alle sind zutiefst betroffen über diesen plötzlichen Verlust und werden Manfred Bleskin in bester Erinnerung behalten. Unsere Anteilnahme gilt in diesen schweren Stunden vor allem seiner Familie."

Bleskin promovierte nach seinem Studium der Lateinamerikawissenschaften, Geschichte und Gesellschaftswissenschaften in Berlin. Ab 1990 war er unter anderem als freier Mitarbeiter der Zeitschrift "Horizont", als Europa-Korrespondent des angolanischen Rundfunks Rádio Nacional de Angola sowie als Redakteur beim Inforadio Berlin tätig. Seit 1993 arbeitete Bleskin schließlich für n-tv. Dort moderierte er Nachrichten und Talks, war aber auch als Reporter unterwegs. Im Oktober 2008 wechselte er von Köln nach Berlin ins Hauptstadtstudio. Von dort aus präsentierte er auf n-tv.de seine tägliche Kolumne "Zwischenruf" zu aktuellen politischen Themen sowie den Wochenrückblick "Bleskins Woche".

Vor rund zehn Jahren brachte Stefan Raab den Journalisten einige Schlagzeilen ein. In seiner ProSieben-Show "TV total" bezeichnete er ihn als "coolste Sau" von n-tv - ein Begriff, mit dem sich Bleskin nie so recht anfreunden konnte. "Ich werde um Widmungen für Abiturzeitungen gebeten. Mich sprechen junge Menschen auf der Straße an", erzählte er einmal im "Tagesspiegel". "Die Auftritte bei Stefan Raab haben sicher dazu beigetragen, die Akzeptanz von n-tv bei jungen Menschen zu erhöhen."