Schon seit vielen Jahren ehrt die International Academy of Television Arts & Sciences Kinderfernsehen aus aller Welt mit einem International Emmy. Doch seit dem vergangenen Jahr werden die Kinder-Kategorien im Rahmen einer eigenen Preisverleihung Anfang Februar verliehen. In der Nacht zu Dienstag deutscher Zeit war es wieder so weit: In den Chelsea Piers im Westen Manhattans feierten rund 350 geladene Gäste bei einem gesetzten Dinner das weltweit beste Kinderfernsehen. Und obwohl Sendungen aus insgesamt 14 Ländern in den sechs Kategorien nominiert waren, ist das Feld der Gewinner am Ende recht eindeutig: Fünf International Emmy Kids Awards gehen nach Großbritannien, einer nach Brasilien und einer nach Kanada.

Doch auch das ZDF kann sich freuen. In der Kategorie Animation gewann zwar das offiziell als britische Produktion geführte "Room on the Broom", das bei uns zu Weihnachten 2013 unter dem Titel "Für Hund und Katz ist auch noch Platz" im ZDF lief. Die Sendung ist jedoch eine Koproduktion zwischen der britischen Firma Magic Light Pictures und den deutschen Animations-Experten von Studio Soi aus Ludwigsburg - der deutschen Animations-Hochburg - in Zusammenarbeit mit dem ZDF. Übergeben wurde dieser für die Mainzer erfreuliche International Emmy am Montagabend übrigens von der Maus und Armin Maiwald. Die WDR Mediagroup war in diesem Jahr einer der Partner der Preisverleihung.

Keinen International Emmy gab es hingegen für den „Baron Münchhausen“, die einzige Produktion, die nach den Statuten auch Deutschland zugeschrieben wurde. Der TV-Zweiteiler war als bester Kinderfilm/Beste Kinder-Miniserie nominiert. Doch das in Koproduktion mit der ARD Degeto und im Auftrag des SWR, BR und HR und in Zusammenarbeit mit Beta Film entstandene Teamworx-Werk musste sich dem kanadischen Film „The Phantoms“ geschlagen geben. Als beste Serie wurde die brasilianische Produktion „Pedro & Bianca“ ausgezeichnet.

Alle anderen Preise der kurzweilig inszenierten Preisverleihung am Hudson gingen an britische TV-Produktionen. In der Kategorie Non-Scripted Entertainment gewann wenig überraschend das überzeugende Format „Pet School“, in dem Kinder testweise unter Aufsicht Haustiere betreuen, um sich und den Eltern zu beweisen, dass sie mit einem eigenen Haustier umgehen können. Bestes Vorschulprogramm ist in diesem Jahr „Ben und Holly’s Little Kingdom“ und als bestes Factual-, also Dokusoap-Programm wurde „Same but different“ geehrt - eine Reihe, die Kinder im Alter von 7 bis 11 Jahren portraitiert, die mit verschiedenen Behinderungen oder Benachteiligungen ihren Alltag meistern.

Mit rund 350 geladenen Gästen ist das jüngste SpinOff der International Emmy Awards, die stets im November auch in New York verliehen werden, eine deutlich kleinere Veranstaltung, so dass statt dem großen aber biederen Ballroom des New York Hilton eine wesentlich nettere Location dem Charme dieses exklusiven Abends in die Hände spielt. Die dank Flashmob schon schwungvoll gestartete  Verleihung ist gleichzeitig aber auch Branchentreff und aus Deutschland waren zahlreiche prominente Namen des Kinderfernsehens mit dabei, darunter u.a. Super RTL-Chefeinkäufer Frank Dietz, WDR-Leiterin der Redaktion Kinder und Familie Brigitta Mühlenbeck, Kika-Chefeinkäufer und Leiter Fiktion Sebastian Debertin und Stefan Piëch (Your Family Entertainment AG). Und auch der deutsche Emmy-Botschafter und TV-Produzent Leopold Hoesch war mit von der Partie.