Im Streit zwischen den öffentlich-rechtlichen Sendern und den großen Kabelnetzbetreibern um die Einspeisegebühren ist weiter keine Einigung in Sicht. Kabel Deutschland plant daher aktuell, in Niedersachsen das MDR Fernsehen aus dem Angebot zu nehmen. Betroffen wären damit auch die Fenster von NDR Hamburg und Radio Bremen, die im Umland von Hamburg und Bremen am Vorabend auf dem Kanal des MDR Fernsehens ausgestrahlt werden. Darüber informiert aktuell die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM).

MDR, NDR sowie Radio Bremen hatten bei der NLM beantragt, dass sie Programme weiter eingespeist werden. Denn eigentlich ist die Verbreitung der Programme in der Kabelbelegung vorgegeben und Kabel Deutschland würde entsprechend gegen die Belegungsentscheidung der NLM verstoßen. Da die betroffenen Anstalten aber nicht bereit sind, die Einspeiseentgelte zu zahlen, dies aber Bedignung des Abschlusses eines Einspeisevertrages ist, kann die NLM die Einspeisung nicht anordnen. Wichtig ist hier der Verweis zu anderen Anbietern, für die die gleichen Nutzungsbedingungen zu gelten haben - und diese sehen eine entgeltliche Einspeisung vor. Wann Kabel Deutschland das MDR fernsehen entfernen wird, ist nicht bekannt.

Die Herausnahme des MDR Fernsehens aus dem analogen Kabel ist nur eine weitere Episode im Kabelstreit um die EInspeisegebühren, die ARD und ZDF nicht mehr zahlen wollen. Kabel Deutschland hat bereits in der Vergangeneheit Dritte Programme aus dem Netz entfernt, digital die Qualität herunter geschraubt und Regionalvarianten entfernt. Einen ähnlichen Weg geht auch Unitymedia Kabel BW, wo im analogen Kabel bereits zwei Dritte Programme zugunsten ProSieben Maxx und RTL Nitro eingestellt wurden. In NRW traf es etwa das NDR Fernsehen und das Bayerische Fernsehen. Der Streit wird so vor allem auf dem Rücken der Kunden ausgetragen - und dies wird bis zu einer endgültigen Lösung vor Gericht wohl auch so bleiben, wie der aktuelle Fall aus Neidersachsen zeigt.