Die deutschen Rodler haben in Sotschi mächtig aufgetrumpft: Felix Loch, Natalie Geisenberger, Tobias Wendl und Tobias Arlt räumten sowohl in den Einzel-Wettbewerben als auch in der Staffel ab und holten Gold. Kein Wunder also, dass die heimischen Medien den Rodlern zujubelten. Beim ZDF hat man die Leistungen der Sportler nun auf eine ganz besondere Weise gewürdigt und ihnen einen Auftritt im "aktuellen sportstudio" spendiert. 

Das Problem: Loch, Geisenberger, Wendl, Arlt sowie ihr Trainer wurden dafür extra aus Sotschi eingeflogen und nach Mainz gebracht. Am Sonntag fliegen die Rodler auf ZDF-Kosten wieder zurück zu den Winterspielen. Bei der "Bild am Sonntag" wittert man nun eine Verschwendung von Gebührengeldern, angesichts von etwa 400 Euro für Hin- und Rückflug pro Person wirkt das aber ein wenig überzogen. Aber natürlich hätten die Rodler auch ins ARD/ZDF-Studio in Sotschi kommen können, eine Live-Schalte nach Mainz wäre ohne Probleme zu machen gewesen. 

ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz verteidigt in der "BamS" die Vorgehensweise: "Der Auftritt unserer Gold-Rodler ist ein Juwel für die Sendung. Wir müssen alleine schon deswegen für eine besondere Atmosphäre sorgen, weil es eine Sendung mit Publikum ist. Wir bringen den Sportlern damit auch den Respekt entgegen, den sie verdienen."

Von einer Gebühren-Verschwendung will Gruschwitz nichts wissen. Er finde es "unangemessen, wenn der Auftritt von einer Diskussion über Flugkosten bestimmt" würde. Man habe derzeit mit Olympia eine "Ausnahme-Situation", außerdem hätten die Flüge den Olympia-Etat des Senders "nicht zusätzlich belastet". 

Felix Loch war zunächst nach eigenen Angaben auch etwas überrascht über das ZDF-Angebot, freut sich aber dennoch über den Auftritt im "aktuellen sportstudio": "So kann ich wenigstens mal Torwandschießen üben."