Im vorigen Jahr trennte sich Bertelsmann zwar überraschend von Anteilen an der RTL Group, dennoch glaubt Bertelsmann-Chef Thomas Rabe an die Zukunft des Fernsehens. "Bewegtbild war noch nie so gefragt wie heute", sagte Rabe gegenüber der "Zeit". "Wir investieren und entwickeln ständig Neues. Demnächst startet der Sender Geo-TV." Grundsätzlich sei das Geschäftsmodell des Fernsehens "robust". Die Reichweiten seien sogar steigend, wenn man klassischen und Online-Fernsehen" zusammenzählt.

Fernsehwerbung sei noch dazu "hochgradig effizient und im Vergleich zu anderen Medien preiswert", betonte der Bertelsmann-Chef. "Wir glauben also fest an die Zukunft des Fernsehens, deshalb ist und bleibt es unser wichtigstes Kerngeschäft." Deutlich mehr Nerven kostet Rabe das Zeitschriftengeschäft. Das sei "sicher das herausforderndste im Konzern", sagte er in der "Zeit". Zu einem offenbar anstehenden Stellenabbau beim "Stern" wollte sich Rabe allerdings nicht äußern.

"Die Strategie von Gruner + Jahr ist es, in neue Kompetenzen zu investieren", sagte Rabe mit Blick auf den Hamburger Verlag, an dem Bertelsmann 75 Prozent der Anteile hält. "Wer im Zeitschriftengeschäft heute nicht erkannt hat, dass Veränderungen sein müssen, ist aus der Zeit gefallen. Wir müssen handeln, solange wir noch die Freiheit und die Ressourcen dazu haben." Dafür seien die Gesellschafter auch bereit, "in den nächsten Jahren teilweise auf Gewinne und Dividenden zu verzichten."

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